Imland Kliniken: Fusion mit Städtischem Krankenhaus vorerst vom Tisch
Der Hauptausschuss des Kreises Rendsburg-Eckernförde hat in seiner Sitzung zur Imland Klinik am Freitagabend den Antrag auf einen Nachtragshaushalt sowie eine Absichtserklärung abgelehnt. Die geplante Fusion mit dem Städtischen Krankenhaus Kiel bleibt damit vorerst aus.
Der Nachtragshaushalt sei bei der Fusion mit dem Kieler Krankenhaus elementar wichtig, um die kritische Infrastruktur zu erhalten, sagten mehrere Mitglieder der SPD bei der Sitzung in Rendsburg. Laut CDU würde der Nachtragshaushalt aber weit mehr als die im Raum stehenden 26 Millionen Euro betragen, nämlich über 100 Millionen Euro. Das sei für die Kommunen, die durch die Kreisumlage auch zur Kasse gebeten werden müssten, nicht zu stemmen. Auch der Antrag auf eine Absichtserklärung zwischen der Imland Klinik und dem Städtischen Krankenhaus wurde abgelehnt. Damit deutet sich die Privatisierung der Imland Klinik an.
Übernahmepläne im Widerspruch zum Bürgerentscheid
Neun Mitglieder das Hautpausschusses haben sich für die Genehmigung der Anträge ausgesprochen, neun waren dagegen. Es gab eine Enthaltung. Der Kieler Stadtrat Gerwin Stöcken (SPD) zeigte sich enttäuscht: "Wir haben ein Angebot gemacht und ein Angebot kann man ablehnen." Doch er betont: Am Ende entscheidet der Kreistag und nicht die Ratsversammlung.
Fehlende finanzielle Beteiligung Kiels in der Kritik
Thorsten Schulz, Vorsitzender des Hauptauschusses des Kreises, sagte nach der Ratssitzung, man wolle in Eckernförde vor allem deshalb nicht fusionieren, weil dafür noch Zeit sei. Zudem habe die Stadt Kiel nicht angeboten, sich finanziell zu beteiligen. "Wenn der Kreis Rendsburg-Eckernförde eh in der Folge die finanzielle Last, die Klinik aus der Insolvenz herauszuführen, selber tragen muss, können wir auch zu einem späteren Zeitpunkt noch eine Entscheidung treffen, ob und mit wem wir kommunal fusionieren wollen." Mit Enttäuschung und Unverständnis reagierte Martin Blümke auf die Entscheidung. Er ist Vorsitzender des zuständigen Klinik-Verbundes, zu dem die Imland Kliniken gehören. Er sagte, Gesundheitsfürsorge gehöre in öffentliche Hand.
Im Dezember 2022 hatte die Imland Klinik mit beiden Standorten, in Eckernförde und Rendsburg, eigenverantwortlich ein Insolvenzverfahren eingeleitet. Am Montag wird der Kreistag endgültig über eine mögliche Privatisierung abstimmen.