Kiel: Autos fahren wieder über die Holtenauer Hochbrücke
Nachdem die Holtenauer Hochbrücke in Kiel am Mittwoch teilweise wieder für den Autoverkehr freigegeben wurde, ist der Verkehr ruhig angelaufen. Über den Tag hinweg gab es kaum Probleme. Die Freigabe gab es zunächst nur in Richtung Norden. Für die Gegenrichtung - stadteinwärts - verzögerte sich die Freigabe und erfolgte gegen 7.15 Uhr. Zeitweise staute sich der Verkehr am Mittwochmorgen rund um die Hochbrücke. Erst einmal dürfen nur Fahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht bis 3,5 Tonnen auf die Brücke fahren. Die Polizei kontrolliert.
Normale Autos winken die Beamten durch, bei Kleintransportern, Wohnmobilen und ähnlichen Fahrzeugen, lassen sie sich zum Teil die Fahrzeugpapiere zeigen.
Madsen: Größere Fahrzeuge sollen Papiere bereit halten
Mit Blick auf die Polizeikontrollen hatte Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen (parteilos) darum gebeten, dass Fahrer mit größeren Fahrzeugen ihren Fahrzeugschein direkt parat haben. So sollten die Gewichtskontrollen schnell vonstatten gehen und keine Staus verursachen. "Bitte diskutieren Sie nicht mit den Beamten, wenn ihr Wagen im Gewichts-Grenzbereich liegen sollte", appellierte Madsen.
Einige Zufahrten bleiben gesperrt
Die Brücke kann nicht wie gewohnt von allen Seiten befahren werden. Das hatte der Direktor des Landesbetriebs Straßenbau und Verkehr (LBV), Torsten Conrad, mitgeteilt. Sowohl die Brückenzufahrt über die Prinz-Heinrich-Straße in der Wik als auch die Zufahrt direkt aus Holtenau bleiben gesperrt. Aus Richtung Süden kommend ist jedoch die B503 Richtung Norden ab dem Holsteinknoten passierbar.
Aus Richtung Norden kommen Autofahrer ab der Anschlussstelle Altenholz/Flughafen (Bolckestraße) auf die B503. Conrad rät: "Autofahrerinnen und Autofahrer aus Holtenau fahren bitte zur Anschlussstelle Altenholz/Kiel-Flughafen und von dort auf die B503 Richtung Kiel-Mitte."
Geschwindigkeitsbeschränkungen auf Brücke und Zufahrten
Auf der Holtenauer Hochbrücke dürfen Autofahrer maximal 50 Kilometer pro Stunde fahren - in den Zufahrten höchstens 30 Kilometer pro Stunde. Und die Brücke darf nur in der Zeit von 6 bis 21 Uhr befahren werden. Es gilt also ein Nachtfahrverbot. In der autofreien Zeit sollen beispielsweise weitere Bauarbeiten vorbereitet werden.
ÖPNV zügig wieder möglich machen
Experten des Landesbetreibs Straßenbau und Verkehr wollen jetzt möglichst schnell erreichen, dass die Prinz-Heinrich-Brücke auch für schwerere Fahrzeuge freigegeben werden kann. Vor allem die Busse von KVG und Autokraft sollen die Brücke möglichst bald wieder passieren dürfen, damit der ÖPNV wieder reibungslos läuft. Momentan müssen die Busse weiterhin den Umweg über die Levensauer Hochbbrücke nehmen.
Zeitgleich klären die Fachleute, wie die beiden Holtenauer Hochbrücken schnell repariert werden können. Bei der östlichen Olympiabrücke steht allerdings schon fest, dass eine Generalüberholung fällig ist - und die wohl mehrere Monate dauern wird.
"MS Schwentine" unterstützt "Adler 1"
Für Menschen, die die Fähre "Adler 1" über den Nord-Ostsee-Kanal (NOK) nutzen, gibt es bereits seit Dienstag eine Entlastung: Da die Schlange und damit die Wartezeit zuletzt sehr lang war, unterstützt die "MS Schwentine" die kleine Kanalfähre zwischen 6.30 Uhr und 9.30 Uhr sowie zwischen 15 und 19 Uhr. Die "Adler 1" selbst fährt mit einem Sonderfahrplan im 24-Stunden-Takt zwischen Kiel-Wik und Kiel-Holtenau.
Holtenauer Brücke: Pkw bedingt ja, Busse und Lkw noch nicht
Wer zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs ist, kann bereits seit vergangenem Donnerstag beide Brücken nutzen. Für Schwerlast, also Busse und Lkw, bleibt weiterhin erstmal nur der Weg über die Umgehungsstraßen.
Frachter mit Kran rammt Brücken
Am frühen Mittwochmorgen in der vergangenen Woche war ein Schiff mit einem Kran an Bord mit den beiden Teilen der Holtenauer Hochbrücken kollidiert. Prüfer des Landesbetriebs für Straßenbau und Verkehr (LBV.SH) stellten an den Querträgern der Brücken Verformungen und viele Risse an Schweißnähten fest. Die 518 Meter langen und 42 Meter hohen Brücken mussten daraufhin für den Verkehr gesperrt werden. Wie es zu der Havarie kommen konnte, wird derzeit untersucht.