Historisches Reetdachhaus in Glinde abgebrannt
Drei Stunden lang haben die Feuerwehren ein brennendes Fachwerkhaus in Glinde gelöscht. Die Einsatzkräfte konnten das Gebäude jedoch nicht mehr retten.
Nach Angaben der Polizei hatten Anwohner das brennende Fachwerkhaus in Glinde im Kreis Stormarn gegen 23.30 Uhr in der Nacht von Montag auf Dienstag bemerkt und den Notruf gewählt. Das historische Reetdachhaus stand leer. Einsatzkräfte der Feuerwehren Glinde und Oststeinbek waren drei Stunden lang mit den Löscharbeiten beschäftigt.
Brandstiftung wird nicht ausgeschlossen
Das Haus befand sich laut Polizei vor dem Brand in einem verfallenen Zustand. Es brannte komplett aus. Verletzt wurde niemand. Ersten Erkenntnissen zufolge entstand ein Sachschaden von rund 50.000 Euro. Die Kriminalpolizei Reinbek hat die Ermittlungen übernommen. Brandstiftung könne nicht ausgeschlossen werden, hieß es. Zeugen werden gesucht.
"Suck'sche Kate" war seit langem Streitobjekt
Bei dem Haus handelt es sich um die "Suck'sche Kate", benannt nach dem Schuhmacher Johann Hinrich Suck, der dort 1845 geboren wurde und von 1894 bis 1923 Gemeindevorsteher des Dorfes war. Das denkmalgeschützte Haus aus dem 18. Jahrhundert galt als Wahrzeichen in Glinde. Eine Bürgerinitiative setzte sich für den Erhalt des Denkmals ein. Sie warf dem Eigentümer vor, das Haus seit Jahren verfallen zu lassen. Immer wieder wurde gefordert, dass die Stadt die sanierungsbedürftige Kate kaufen soll. Auch in der Glinder Kommunalpolitik gab es Streit um den richtigen Umgang mit dem historischen Gebäude.