Steuerhinterziehung: Durchsuchungen bei Autohändlern rund um Flensburg
Bei einem Großeinsatz durchsuchen die Staatsanwaltschaft und das Finanzamt am Mittwoch mehrere Autohändler im Großraum Flensburg - sowie in drei weiteren Bundesländern. Die Beschuldigten sollen Fahrzeuge steuerfrei aus dem Ausland erworben und weiterverkauft haben.
Wegen des Verdachts auf Steuerhinterziehung durchsuchen die Staatsanwaltschaft Kiel gemeinsam mit dem Finanzamt seit Mittwochmorgen Kfz-Händler im Großraum Flensburg. Die Durchsuchungen sind Teil eines komplexen Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf Steuerhinterziehung im besonders schweren Fall. Insgesamt wird 18 Beschuldigten vorgeworfen, seit 2022 mithilfe von Strohleuten - also Menschen, die von einer anderen Person vorgeschickt werden, um beispielsweise Geschäfte zu machen - systematisch Steuern hinterzogen zu haben. Die Beschuldigten werden verdächtigt, über Strohfirmen Fahrzeuge steuerfrei aus dem europäischen Ausland bezogen und anschließend weiterverkauft zu haben.
Bundesweit 43 Objekte durchsucht - 18 Verdächtige im Fokus
Die Ermittler gehen von einem Steuerschaden in Höhe von 8 Millionen Euro nicht abgeführter Umsatzsteuer aus. Im Fokus der Ermittler stehen insgesamt 18 Verdächtige, wobei rund die Hälfte der Durchsuchungen im Großraum Flensburg stattfindet - die anderen Durchsuchungen verteilen sich auf das übrige Schleswig-Holstein und vereinzelt auf Objekte in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Hessen und im europäischen Ausland, hieß es. Insgesamt 250 Durchsuchungskräfte sind im Einsatz und haben 43 Objekte in mehreren Bundesländern durchsucht. Gegen vier der Beschuldigten wurden bereits Haftbefehle erlassen.
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