Gold-Gewinnerin Tanja Scholz: Förderung kommt nun doch
Vor nicht einmal zwei Monaten jubelte Sport-Deutschland über die paralympische Goldmedaille von Tanja Scholz aus Elmshorn. Trotzdem drohte ihr und weiteren Athletinnen und Athleten eine Kürzung der Förderungen - das ist nun vom Tisch.
Die Stiftung Deutsche Sporthilfe kann nun doch alle Förderungen für Parasport-Athletinnen und -Athleten in den Monaten November und Dezember wie geplant auszahlen. Es sei gelungen eine Finanzlücke zu schließen und so die Förderung des Paralympicskaders zu sichern, teilte die Sporthilfe mit. Zuvor war monatelang unklar gewesen, ob die Förderung im vierten Quartal - wie ursprünglich geplant - ausgezahlt werden kann. Bekannt geworden war die Situation durch NDR-Recherchen in der vergangenen Woche. Hintergrund sei ein Ausfall eines Zuschusses gewesen, hatte die Sporthilfe erklärt.
Bundesministerium springt ein
Die ursprüngliche Zusage konnte laut Deutscher Sporthilfe nun doch teilweise erfüllt werden. Außerdem habe auch das Bundesinnenministerium bei der Ersatzfinanzierung geholfen. Die Schwimmerin Tanja Scholz aus Elmshorn (Kreis Pinneberg) hatte zuvor harte Kritik an mangelnder Unterstützung aus der Politik geäußert und aus Protest sogar eine Ehrung durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier abgesagt. Scholz hatte bei den Paralympischen Spielen in Paris in diesem Jahr eine Gold- und eine Silbermedaille gewonnen hatte. Neben Scholz wären auch rund 60 weitere Spitzensportler des Paralympics-Kaders von den Zahlungsausfällen betroffen gewesen.
Insgesamt ging es um einen mittleren fünfstelligen Betrag, was pro Athletin und Athlet je nach individueller Konstellation 400 oder 800 Euro weniger monatliche Förderung bedeutet hätte. Nach eigenen Angaben verteilt die Sporthilfe jährlich rund 23 Millionen Euro Fördergelder an rund 4.000 Sportlerinnen und Sportler.
Finanzierungsprobleme seit Monaten bekannt
Wie Sporthilfe und Behindertensportverband mitgeteilt hatten, waren die betroffenen Athletinnen und Athletin schon im Februar über die möglichen finanziellen Ausfälle informiert worden. Anfang Oktober sei den Athleten dann per E-Mail mitgeteilt worden, dass die Förderungen für November und Dezember weiterhin nicht gesichert sind. Das ist nun vom Tisch.