Fjord Paper in Flensburg stellt den Betrieb ein
Nach zuletzt schwierigen Jahren gehen in Flensburg jetzt 328 Jahre Industriegeschichte zu Ende. Nach einer Insolvenzanmeldung im Oktober dieses Jahres, schließt die Papiermühle jetzt für immer die Türen.
Die Rettung der Papiermühle in Flensburg ist gescheitert. Das traditionsreiche Unternehmen am Mühlenstrom stellt seinen Betrieb ein. Die rund 200 Mitarbeiter wurden am Mittwoch - acht Tage vor Weihnachten - auf einer Belegschaftsversammlung über die Schließung informiert. Jetzt starten die Betriebsferien. Nach Angaben eines Sprechers des Betriebsrates werden die Maschinen nach Weihnachten nicht wieder hochgefahren.
"Ich gehe davon aus, dass der Insolvenzverwalter zum 1. Januar das Insolvenzverfahren eröffnet wird", sagte der Betriebsrat Jan Wollatz. Weiter geht er davon aus, dass die Löhne der Mitarbeiter zumindest noch für die ersten drei Monate des kommenden Jahres weitergezahlt werden. Das liege daran, weil die letzten Aufträge der Papiermühle noch komplett abgearbeitet werden konnten.
Papiermühle seit letztem Jahr in der Krise
Mit dem Aus der Papiermühle gehen 328 Jahre Industriegeschichte in Flensburg zu Ende. Bis zum Schluss hatten die 200 Mitarbeiter gehofft, dass das Unternehmen noch von einem neuen Investor übernommen wird. Die Papiermühle hatte nämlich bis zuletzt laut Betriebsrat mit zwei möglichen Investoren verhandelt. Die letzte endgültige Absage ist am Dienstag vor der Belegschaftsversammlung eingetroffen.
Erst vor gut einem Jahr hatte der ehemalige Eigentümer Mitsubishi Paper Mills die Fabrik an den Finanzinvestor Quantum Capital Partners (QCP) verkauft. Dann meldete das Unternehmen im vergangenen Oktober Insolvenz an. Damals waren die Gründe für die Insolvenz unter anderem die schwierige Lage auf dem Papiermarkt und die gestiegenen Energiekosten gewesen.