FSG Werften: 600 Beschäftigte in Flensburg und Rendsburg streiken
Eigentlich hatte die FSG-Nobiskrug GmbH laut IG Metall zugesagt, dass man zum Flächentarifvertrag zurückkehre, doch daraus wurde nichts. Dagegen wehren sich die Beschäftigten.
An den Werften in Flensburg und Rendsburg hat die Belegschaft der FSG-Nobiskrug-GmbH am Freitagvormittag die Arbeit niedergelegt. Die Gewerkschaft IG Metall hatte zu dem Warnstreik aufgerufen, um für die insgesamt 600 Beschäftigten den Flächentarifvertrag durchzusetzen. Laut Gewerkschaft hatte das Unternehmen ursprünglich zugesagt, dass der neue Vertrag zum 1. Juli in Kraft tritt. Doch aus der Unterschrift wurde nichts.
Offenbar versuche die Flensburger Schiffbau-Gesellschaft (FSG) nachzuverhandeln, vermutet Michael Schmidt von der IG Metall. Ihm zufolge überlege das Unternehmen, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter statt der bisher 35 Wochenstunden 37,5 Stunden arbeiten zu lassen. Die Folge sei, dass die im angestrebten Tarifvertrag enthaltene Lohnerhöhung wieder getilgt wäre.
Weiterer Warnstreik möglich
"Wir wollen einen Tarifvertrag haben, der für andere Werften auch gilt", sagte Michael Schmidt. Auf Nachfrage von NDR Schleswig-Holstein, wie viele Warnstreiks noch folgen werden, bis es zu einem dauerhaften Streik kommt, meinte Schmidt: "Um es genau zu sagen: einen. Da braucht man nicht mehr so viel Zeit für."
Seit dem Insolvenzverfahren der Nobiskrug-Werft sind die beiden Werften nicht mehr tarifgebunden. Das bedeutet weniger Geld für die Mitarbeitenden. Vor knapp zwei Wochen gab es scheibar einen Durchbruch: Eigentümer und Finanzinvestor Lars Windhorst sollte nach Flensburg kommen - hieß es von der FSG-Nobiskrug GmbH - um die Rückkehr in den Tarifvertrag zu erklären. Doch der Besuch wurde überraschend abgesagt. Die Tennor Group hatte damals betont, man stehe einem Tarifvertrag weiterhin positiv gegenüber.