Europawahl: Niclas Herbst zieht ins Europaparlament ein
CDU-Kandidat Niclas Herbst hat es erneut ins Eurpaparlament geschafft. Er will sich auch künftig seinen Kernthemen Landwirtschaft und Fischerei widmen. Insgesamt sei die europäische Zusammenarbeit in den Jahren der Krisen wichtiger geworden.
Fast eine Wahlperiode im Europaparlament liegt bereits hinter dem gebürtigen Ratzeburger: "Die ersten fünf Jahre im Europäischen Parlament haben mir richtig viel Spaß gemacht. Es gibt aber auch schwierige Entscheidungen, die wir zu fällen haben, auch in Zukunft," sagt Niclas Herbst. Parlamentsarbeit kennt er bereits aus seiner Zeit als Abgeordneter im Schleswig-Holsteinischen Landtag, dem er sieben Jahre angehört hat. Schon da war Europa sein Thema: Seine gesamte Zeit als Abgeordneter war er Mitglied im Europaausschuss, die letzten drei Jahre europapolitischer Sprecher.
Wert Europas in den vergangenen Jahren gestiegen
In den vergangenen fünf Jahren sei die europäische Zusammenarbeit wichtiger und die Herausforderungen seien deutlich größer geworden, durch die Krisen in der Welt. Der Wert der europäischen Zusammenarbeit habe sich verstärkt: "Wir sind mittendrin, Europa ist nicht weit weg," sagt Herbst. "Und das durchdringt unser Leben hier in Schleswig-Holstein, zum Beispiel bei der Landwirtschaft, bei der Fischerei, für unseren Mittelstand." Als Europaparlamentarier ist Herbst stellvertretender Vorsitzender im Haushaltsausschuss und als einziger deutscher Abgeordneter im Fischereiausschuss.
Vor seinem Einzug ins Europaparlament 2019 hatte es Herbst bereits zwei Mal versucht, gewählt zu werden, 2009 und 2014. Für die Europawahl am 9. Juni hat Herbst keine Zweifel, dass er wieder einziehen wird: "Das klappt", sagt er auf die Frage, was er vorhat, wenn er nicht gewählt wird. Er bezeichnet sich selbst als überzeugten Europäer. Herbst ist Spitzenkandidat der schleswig-holsteinischen Landesliste der CDU. Ein weiteres Mandat ist sehr wahrscheinlich.
Steckbrief
Name: Niclas Herbst
Alter: 51
Beruf: Mitglied des Europäischen Parlaments
Familienstand: 3 Kinder
Hier ist mein Zuhause: Scharbeutz
Europäisch an mir ist: Mein Denken
Davon habe ich mit 16 geträumt (Alter vieler jetziger Erstwähler*innen): Von einem geeinten Europa und wiedervereinigten Deutschland sowie Reisefreiheit in ganz Europa.
So schaffe ich es, Erstwähler*innen für die Europawahl zu begeistern: Konkrete Probleme angehen und in meinen Arbeitsbereichen Lösungen erarbeiten! Für mich steht fest: Politik muss pragmatisch sein. Sie muss sich an den Problemen und Herausforderungen der Bürgerinnen und Bürgern orientieren und nicht Ideologien folgen.
Dieser Ort ist für mich sinnbildlich für Europa - und warum: Ratzeburg an der ehemaligen innerdeutschen Grenze, weil ich hier als Kind und Jugendlicher erlebt habe, was ein geteiltes Europa bedeutet hat und wie groß die Freude über ein geeintes Europa sein kann.
Zu diesem Zeitpunkt habe ich angefangen, mich politisch zu engagieren: 1990 bin ich in die CDU eingetreten und war unter anderem Kreis- und Landesvorsitzender der Jungen Union.
Das war der Auslöser dafür: Die friedliche Revolution der Menschen in Osteuropa und Deutschland sowie die Deutsche Einheit haben mich dazu gebracht, mich politisch zu engagieren.
Die wichtigste Aufgabe der EU ist in meinen Augen: Die Sicherung von Frieden, Sicherheit und Wohlstand.
Das müsste dringend anders laufen in der EU: Für jedes neues Gesetz und jede neue Regulierung der EU müsste mindestens eine alte gestrichen werden, idealerweise zwei!
Und das läuft ganz gut: Die Sicherung von Frieden, Sicherheit und Wohlstand.
Am liebsten wäre ich EU-Kommissar für: Haushalt oder Fischerei - für beides schlägt mein politisches Herz! Als stellvertretender Vorsitzender des Haushaltsausschusses und einziges deutsches Vollmitglied im Fischereiausschuss ist das daher naheliegend.
Was ich als EU-Abgeordneter umsetzen möchte: Die weltpolitischen Entwicklungen machen es erforderlich, dass Sicherheit und Verteidigung - auch im Haushalt - gestärkt werden müssen.
Was ich für Schleswig-Holstein erreichen möchte: Die Wettbewerbsfähigkeit kleiner, mittelständischer Unternehmen und unserer Landwirtschaft erhöhen und einen Bürokratieabbau, der Klimaschutz ermöglicht und Arbeit schafft. Dazu: den Fischerinnen und Fischern helfen, mit der Fischerei als Kulturgut in Schleswig-Holstein eine Zukunft zu haben. Außerdem möchte ich EU-einheitliche Migrationsregeln unterstützen, die dem Prinzip von Humanität und Ordnung unterliegen und unsere Kommunen nicht überfordern. Schlepperbanden, die am Leid anderer verdienen, müssen wir stoppen.