Einbürgerungsstau in Neumünster
Viele Menschen in Deutschland warten zurzeit auf ihre Einbürgerung, im Schnitt etwa ein Jahr. Besonders lange dauert es in Neumünster: 700 Personen stehen auf einer Warteliste, manche schon seit mehr als zwei Jahren. Die Stadtverwaltung kämpft mit Personalproblemen.
Mitglieder der Syrischen Gemeinde in Neumünster haben sich am Freitag an Oberbürgermeister Tobias Bergmann (SPD) gewendet. Sie fordern, dass ihre Einbürgerungsanträge schneller bearbeitet werden. Viele der Betroffenen kamen vor mehr als sechs Jahren nach Deutschland und konnten deshalb ihren deutschen Pass beantragen. Doch die Bearbeitung der Anträge dauert in Neumünster zurzeit ziemlich lange: Teilweise warten die Betroffenen schon seit mehr als zwei Jahren auf ihre Einbürgerung. Viele von ihnen sind sauer, aber auch verunsichert, sagt Bader Antaki von der Syrischen Gemeinde.
Ausgeschriebene Stelle noch unbesetzt
Der Stadt Neumünster ist das Problem bekannt. Laut Bergmann ist für die Einbürgerung zurzeit nur eine einzige Mitarbeiterin zuständig. Sie schafft 150 Anträge im Jahr. Das hätte in der Vergangenheit gereicht, doch jetzt nicht mehr. Deshalb stehen etwa 700 Menschen auf einer Warteliste und müssen sich noch einige Zeit gedulden.
In der Ausländerbehörde wurde eine weitere Stelle geschaffen, um die Bearbeitungszeiten bei der Einbürgerung zu verkürzen. Besetzt ist die Stelle aber noch nicht, so Bergmann. Er wünscht sich, dass die Einbürgerung in Zukunft in einem halben Jahr möglich ist. Alle Menschen, die die Voraussetzungen erfüllen, hätten ein Recht darauf, den Pass ist einer angemessenen Zeit zu bekommen, sagt Bergmann.