Dithmarscher Verein für Landeskunde sucht "Hofbücher"
Der Verein für Dithmarsches Landeskunde sucht sogenannte "Hofbücher". Sie geben Aufschluss über das Leben auf Bauernhöfen in der Region im 17. Jahrhundert - geschichtliche Schätze.
"Es ist eine zeitaufwändige, aber lohnende Arbeit", meint die Malte Reichert. Er hat sich für das Archiv des Vereins für Dithmarscher Landeskunde in Albersdorf auf die Suche nach sogenannten "Hofbüchern" gemacht: Sie wurden seit dem 17. Jahrhundert auf einigen Dithmarscher Höfen als eine Art Chroniken geschrieben - eine offenbar weit verbreitete Tradition. Reichert möchte klären, warum diese Bücher geschrieben wurden: "Schulpflicht gabs noch nicht, wenige konnten lesen und schreiben. Es waren auch keine Tagebücher, sondern eher sachlich."
Einblick ins Leben und die Verdienste der Dithmarscher Bauern ab dem 17. Jahrhundert
"Gestern ist unser Nachbar am Marschenfieber gestorben. Punkt. Habe 5 Schweine verkauft", ist laut Reichert ein Eintrag aus den "Hofbüchern". Sie seien meist sehr genau und das ganze Jahr über verfasst worden. Das vermittelt laut Reichert einen sehr lebendigen und authentischen Einblick in das Leben der Bauern in der jeweiligen Zeit: "Man kann zum Beispiel auch daraus lesen, was kostete was. Was wurde verkauft."
Handschriftliche Aufzeichnungen mussten mühsam entziffert werden
Um alles vom damaligen Leben auf den Höfen verstehen zu können, mussten die handschriftlichen Aufzeichnungen entziffert werden. "Man liest sich rein und es gibt auch Tabellen, wo man Buchstaben nachschlagen kann." Vier dieser Hofbücher hat Reichert inzwischen, nun hofft er, dass vielleicht noch andere für das Archiv der Vereins für Dithmarscher Landeskunde in Albersdorf dazu kommen.