Digitale Gewalt: Jede zweite Person war schon betroffen
Der Weisse Ring hat am Freitag in Rendsburg auf Kriminalitäts- und Gewaltopfer aufmerksam gemacht, besonders im digitalen Bereich. Zuletzt waren mehrere Taten solcher Art in Schleswig-Holstein publik geworden.
In diesem Jahr liegt der Schwerpunkt am Tag der Kriminalitätsopfer auf Opfern digitaler Gewalt. Darunter fallen sowohl Hasskommentare als auch Videos von Gewalttaten, die im Internet gepostet werden, wie zum Beispiel im vergangenen Jahr in Heide (Kreis Dithmarschen), als ein Angriff auf eine 13-Jährige ins Netz gestellt wurde. Auch in Uetersen im Kreis Pinneberg ereignete sich neulich eine ähnliche Tat mit Beweisvideo im Internet. Die Folge seien langfristige psychische Schäden, so Joachim Brand von der Hilfsorganisation Weisser Ring.
In Rendsburg (Kreis Rendsburg-Eckernförde) hielt Staatssekretärin Magdalena Finke aus dem Innenministerium Schleswig-Holstein am Freitag einen Impulsvortrag zu dem Thema. Auch Vertretende der Hilfsorganisation HateAid waren vor Ort.
Digitale Gewalt betrifft nicht nur Jugendliche
Prügeleien oder Mobbing werden heutzutage beispielsweise oftmals gefilmt und im Internet gepostet, erklärt Brand. Das führt laut ihm dazu, "dass die Betroffene mit der Situation, die früher einmalig und kurz war, langfristig bis dauerhaft konfrontiert sind". Vor allem Jugendliche seien von dieser Form der Gewalt betroffen. Hasskommentare im Internet betreffen aber alle Altersstufen: Laut einer Studie des Kompetenznetzwerks gegen Hass im Netz wurde jede zweite Person schon einmal online beleidigt.