Diakonie fordert Mindeststandards für Notunterkünfte in SH
Die Diakonie in Schleswig-Holstein fordert am Tag der Wohnungslosen Mindeststandards für die Notunterkünfte im Land. Vor allem für Kinder und Frauen sei das wichtig.
Sie haben keine Wohnung und werden in Notunterkünften untergebracht - davon betroffen waren laut Statistischem Bundesamt zum Stichtag 31. Januar 2023 mehr als 19.000 Menschen in Schleswig-Holstein. Angesichts der hohen Zahl von Wohnungslosen fordert die Diakonie, die Unterkünfte müssten so ausgestattet werden, dass die Menschen dort menschenwürdig leben könnten. Viele Unterkünfte seien in einem beklagenswerten Zustand.
Sichere Unterkünfte für Frauen und Kinder
Vor allem Frauen und Kinder benötigen aus Sicht des Wohlfahrtsverbandes mehr sichere Unterkünfte. Die Qualität sei in Schleswig-Holstein sehr unterschiedlich. So gibt es laut Diakonie Einrichtungen, die in keinem guten Zustand seien. "Die sanitäre Ausstattung lässt oft zu wünschen übrig, es fehlt an angemessen ausgestalteten Gemeinschaftsräumen und Kochmöglichkeiten", heißt es. Und auf die besonderen Bedürfnisse von Familien mit Kindern, Menschen mit Behinderungen oder Erkrankungen sowie Pflegebedürftigen könne nur bedingt eingegangen werden. Die Menschen bräuchten in den Unterkünften ein Mindestmaß an Privatsphäre, sagt Landespastor und Diakonievorstand Heiko Naß.
Diakonie fordert Mindeststandards
Land und Kommunen müssten einheitliche Mindeststandards einführen und dafür ausreichend Geld zur Verfügung stellen, fordert Naß. Zu den geforderten Standards zählen laut Diakonie: Einzelunterbringung, sichere Räume für Frauen und Kinder, Möglichkeiten zum Kochen und zur Selbstversorgung, gute Anbindung an öffentliche und soziale Einrichtungen sowie den Nahverkehr und Barrierefreiheit. "Das Ziel unserer Arbeit ist eigentlich, von Wohnungslosigkeit betroffene Menschen mit eigenem Wohnraum zu versorgen", sagt Landespastor Naß.
Die Diakonie ist der größte Anbieter von ambulanter Wohnungslosenhilfe in Schleswig-Holstein. Im ganzen Land betreibt der Wohlfahrtsverband Beratungsstellen, Tagestreffs und Notunterkünfte.