Cyberkriminalität: Online-Tool soll Opfern im Betrugsfall helfen
Wer Opfer von Cyberkriminalität geworden ist, kann nun ein neues Online-Tool zu Rate ziehen. Der Notfall-Check der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein soll im Ernstfall schnelle Hilfe bieten.
Fake-Shops, unseriöse Anlageberatung oder Phishing und Erpressung per E-Mail: Die Liste der Betrugsmaschen im Internet ist lang. Die Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein (VZSH) hat jetzt ein neues und kostenfreies Online-Tool veröffentlicht, mit dem Betroffene von Cyberkriminalität gezielte Hilfe erhalten können. Wer möglicherweise Opfer von Internetbetrug geworden ist, kann dort:
- Weblinks überprüfen, um Fakeshops zu entlarven
- lernen, wie man Phising-Mails erkennt
- Kontrolle über gehackte Accounts zurück erlangen
- erfahren, wie man sich bei Erpressung im Netz wehren kann
- Hilfe bei Warenbetrug im Online-Shopping bekommen
Im Betrugsfall: So funktioniert der Notfall-Check
Wer beispielsweise beim Online-Shopping auf eine täuschend echt aussehende Kopie einer Shopping-Webseite hineingefallen ist und sensible Daten wie seine Kontonummer eingegeben hat, der kann im Anschluss den Notfall-Check nutzen: Die Betroffenen beantworten einige Fragen und erhalten Informationen und konkrete Handlungsempfehlungen, welche Schritte als nächstes eingeleitet werden sollten, wie die VZSH erklärt.
In diesem Fall zum Beispiel: die Bank zu informieren, um betrügerische Buchungen zu stoppen, Strafanzeigen zu stellen und den Betreiber des echten Online-Shops zu informieren. Die entsprechenden Kontaktdaten liefert das Online-Tool ebenfalls.
Betrugsmaschen immer schwerer zu durchschauen
Im Ernstfall spare das wertvolle Zeit, sagt Katrin Reinhardt, Rechtsexpertin der VZSH. "Es hilft, die Situation einzuordnen und die richtigen Schritte einzuleiten." Denn häufig sei es bei Betrugsfällen nicht einfach, einen klaren Kopf zu bewahren. Das Tool liefere auch wertvolle Tipps, wie man sich zukünftig vor Täuschungen im Netz schützen könne, erklärt Reinhardt. Betrugsversuche seien für Verbraucherinnen und Verbraucher aber immer schwerer zu durchschauen.
Polizei rät zur Achtsamkeit im Internet
Insgesamt registrierte das Landeskriminalamt in 2023 rund 8.000 Fälle von Cyberkriminalität. Die meisten davon seien Betrüge mit Waren gewesen: Allein fast 2.900 Fälle habe es in dem Jahr gegeben - das sind knapp 600 Fälle weniger als im Vorjahr. Für das vergangene Jahr wurden noch keine Zahlen veröffentlicht. Die Polizei rät zur Vorsicht bei Einkäufen im Internet oder plötzlichen Geldforderungen.
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