CDU-Wahlkampfabschluss in SH: "Eine der wichtigsten Wahlen"
Bei Sekt und Bratwurst hatten sich nach Parteischätzung etwa 200 Menschen in Kiel versammelt. Schnell kristallisierten sich die Hauptinteressen heraus: Politische Gespräche mit Armin Laschet, Selfies mit Daniel Günther.
Im Mittelpunkt des Abends stand der Aufruf zur Wahl und der Kampf für Europa - und gegen die AfD. Laschet erinnerte an die Errungenschaften der Europäischen Union. Die eigene Währung der D-Mark oder Grenzkontrollen seien für die heutige Generation selbstverständlich. "Jetzt kommen politische Kräfte, die das alles infrage stellen, das rüttelt junge Leute wach", erklärt der ehemalige Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen im Gespräch mit dem NDR.
"Wir spüren, dass diese Europawahl möglicherweise eine der wichtigsten ist, die wir je hatten" sagte Laschet in seiner Begrüßungsrede. "Noch nie war Europa so unter Druck wie heute", der Krieg in der Ukraine sei ein Grund dafür. "Europa verbindet die Power von 450 Millionen Menschen". Ob bei Datenschutzstandards oder Künstlicher Intelligenz, ein "kleines Land wie Deutschland kann allein einer solchen Macht nicht widerstehen", so Laschet. "Allen, die Europa, den Binnenmarkt wieder abschaffen wollen, muss man sagen: Wir lassen uns dieses Europa nicht kaputtmachen. Wir werden kämpfen." Nicken, zustimmende Rufe aus dem Publikum.
Laschet: "Das rüttelt junge Leute wach"
Im persönlichen Gespräch mit Armin Laschet stellten die Bürger vor allem Fragen zur Sicherheit im Land. Darum sorgten sich sowohl junge und als auch ältere Menschen. "Vor fünf Jahren war Klimaschutz das alles überragende Thema. Jetzt bewegt die Sorge um Gewalt und das Zerfallen der EU jung und alt", erklärt Laschet.
Günther: "Letzte Motivation zur Wahl mitgeben"
Die Fragen der Bürgerinnen und Bürger an den Ministerpräsidenten: "Bunt gemischt", resümiert Günther. Das sei ungewöhnlich gewesen. Während er bei Veranstaltungen in Travemünde und Scharbeutz vermehrt Fragen zum Krieg in Europa, Corona-Maßnahmen und Bildungspolitik beantwortet habe, sei es an der Holtenauer Straße anders gewesen. Brigitte Zmuda aus Kiel ging als erstes auf den Ministerpräsidenten zu. Sie wollte wissen, wie es mit dem Holstein Kiel Stadion weiterläuft, eine andere Mutter sprach mit dem Ministerpräsidenten über ihre Kinder und die Inklusion in Schulen.
Lob habe es für den Besuch von Armin Laschet gegeben. "Viele Leute fanden es super, dass ich ihn hierhergelockt habe. Sein Resümee des Abends: "Ich glaube, dass wir mit so einer Veranstaltung nochmal die letzte Motivation zur Wahl mitgeben können." "Überzeugen und Drehen können wir jetzt keinen mehr, aber wir erinnern daran, wie wichtig die Wahl ist", so Laschet im Gespräch mit dem NDR. Am Sonntag wird in ganz Deutschland ein neues EU-Parlament gewählt.