Marinestützpunkt Eckernförde: Pistorius will Kauf weiterer U-Boote prüfen

Stand: 19.07.2024 16:49 Uhr

Er schaute bei einer Evakuierungsoperation zu, ging mit einem U-Boot auf Tauchgang und denkt über den Kauf weiterer U-Boote nach. Bundesverteidigungsminister Pistorius war am Freitag im Marinestützpunkt Eckernförde zu Besuch.

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) will den Kauf weiterer U-Boote prüfen - trotz der schwierigen Haushaltslage. Das sagte er am Freitag bei seinem Besuch am Marinestützpunkt Eckernförde (Kreis Rendsburg-Eckernförde). Vor dem Hintergrund der Bedrohungslage durch Russland "werde ich mich jetzt in der zweiten Jahreshälfte mit der Frage beschäftigen, wie und in welcher Geschwindigkeit wir die weiteren benötigten vier U-Boote der Klasse 212CD bestellen können", so der Minister.

Boris Pistorius (3.v.r, SPD), Bundesminister der Verteidigung, Fregattenkapitän Lars Gößing (3.v.l), Kommandeur 1. U-Boot-Geschwader, und Fregattenkapitän Patrick Steinbach (2.v.r), Kommandeur Seebataillon, gehen zu einer Übung auf der Ostsee am Marinestützpunkt Eckernförde. © dpa-Bildfunk Foto: Marcus Brandt
Der Bundesverteidigungsminister lässt sich am Freitag den Marinestützpunkt in Eckernförde zeigen.

Deutschland hat bislang zwei der Boote bestellt und besitzt eine Kaufoption für vier bis sechs weitere. Die Boote 212CD sind ein deutsch-norwegisches Milliarden-Projekt. Auf der Werft Thyssen Krupp Marine Systems in Kiel haben bereits Arbeiten am ersten von vier U-Booten für Norwegen begonnen. 

Minister verfolgt Evakuierungsoperation

Boris Pistorius (SPD), Bundesminister der Verteidigung, verfolgt eine Übung auf der Ostsee am Marinestützpunkt Eckernförde. © dpa-Bildfunk Foto: Marcus Brandt
Bei seinem Besuch am Marinestützpunkt Eckernförde verfolgt Pistorius auch eine Übung auf der Ostsee.

Bei seinem Besuch redete Pistorius mit dem Kommandeur des 1. Ubootgeschwaders und dem Kommandeur Seebataillon und guckte sich dann eine seeseitige militärische Evakuierungsoperation an. Mehr als 100 Soldatinnen und Soldaten zeigten dabei ihr Können. Die wichtigste Aufgabe des Bataillons ist es Schiffe und Boote, Stützpunkte und Landanlagen der Marine im In- und Ausland zu schützen. "Das Szenario an sich ist sehr realistisch", sagte Clemens Staffelt, der Leiter der "amphibischen Einheit" des Seebataillons.

Pistorius geht auf Tauchgang

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius steht vor einem U-Boot auf einer Kaimauer © NDR Foto: Tobias Gellert
Eine Fahrt mit einem U-Boot der Klasse 212A stand auch auf der Tagesordnung.

Danach unterzog sich Pistorius einem kurzen Gesundheits-Check und war bei einem Tauchgang des U-Boots "U31" dabei. 90 Minuten war er auf Tauchfahrt, bevor er nach den Worten eines Reporters von NDR Schleswig-Holstein "blass, aber mit einem Lächeln" ausstieg. Der Tauchgang sei "eine Erfahrung, die ich sehr genossen habe und die ich so schnell nicht vergessen werde", sagte er.

Die Marine investierte nach Angaben des Ministers in den vergangenen fünf Jahren rund 72 Millionen Euro in die Infrastruktur am Stützpunkt Eckernförde. "In den nächsten Jahren werden wir noch einmal 500 Millionen Euro hier am Standort in die Hand nehmen, Schwerpunkt Wasserbau-Maßnahmen", sagte Pistorius. Der Verteidigungsminister sprach auch die Nachwuchsprobleme der Marine an und verwies auf eine Online-Kampagne des Geschwaders an der Ostsee. In einem Monat seien immerhin 50 Interessierte für den Dienst an Bord gewonnen worden, die ein Praktikum absolvieren wollen.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 19.07.2024 | 16:00 Uhr

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