Bundesregierung prüft Einstieg bei Kieler Werft TKMS
Verteidigungsminister Pistorius hat angekündigt, dass man einen Einstieg bei der Thyssen-Krupp-Marine-Systems prüfe. Der Kieler U-Boot-Werft könnte dieses Vorhaben gut in die Strategie passen.
Die Bundesregierung erwägt einen Einstieg bei der Kieler U-Boot-Werft Thyssen-Krupp-Marine-Systems (TKMS). Das hat Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) am Dienstag am Rande eines Besuchs in Kiel bestätigt. Zuvor hatte das "Handelsblatt" über eine mögliche Beteiligung berichtet. Die Bundesregierung prüfe einen Einstieg, diese Überlegungen seien allerdings noch nicht abgeschlossen. Nach Angaben des Ministers werde das mindestens bis Ende des Jahres dauern.
Derweil will das Kieler Marine-Unternehmen weiterhin eigenständig werden. Mit Blick auf die sogenannte Zeitenwende und volle Auftragsbücher stehe der Werft eine Wachstumsphase bevor, so Geschäftsführer Oliver Burkhard vor der Veranstaltung am Dienstag. Thyssen-Krupp könne diese möglicherweise nicht mitfinanzieren - "Deswegen suchen wir nach frischem Kapital", so Burkhard weiter. Dass hierfür neben dem Einstieg von Fremdkapitalgebern oder einem Börsengang auch eine Beteiligung des Staates infrage käme, hatte Burkhard bereits Enge August gegenüber der Deutschen Presse-Agentur gesagt.
Bund gibt U-Boote bei TKMS in Auftrag
Grund für den Besuch des Verteidigungsministers war eine feierliche Zeremonie zum Bau-Start neuer U-Boote für die deutsche und die norwegische Marine. Deutschland hatte zunächst zwei neue Boote bestellt - Norwegen vier. Darüber hinaus hat Deutschland eine Kaufoption für vier weitere U-Boote.
Die Kieler Werft TKMS beschäftigt rund 3.200 Menschen, weitere 10.000 sind in Schleswig-Holstein in der Zulieferindustrie beschäftigt. Durch die Aufträge aus dem In- und Ausland ist die Werft bis 2034 voll ausgelastet.