Bau-Start für deutsch-norwegische U-Boote in Kiel
Deutschland und Norwegen haben gemeinsam U-Boote vom Typ 212CD bestellt. Am Dienstag startete die Produktion des ersten Bootes. Auch Verteidigungsminister Pistorius kam zum offiziellen Start.
Es ist ein Tag der Superlative auf der Werft an der Kieler Förde: In der modernsten Produktionshalle der Welt werden seit Dienstag die modernsten konventionellen U-Boote der Welt gebaut. Den Auftrag hatten die Königlich Norwegische Marine und die Deutsche Marine vor zwei Jahren erteilt. Laut Thyssen-Krupp-Marine-Systems (TKMS) war es der bislang größte in der Geschichte des Unternehmens.
"Vertrauen" in geopolitsch veränderten Zeiten
An einer feierlichen Zeremonie zum offiziellen Produktionsstart nahmen am Dienstag in KielVerteidigungsminister Boris Pistorius (SPD), sein norwegischer Amtskollege Bjørn Arild Gram und Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) teil. Pistorius sagte, das Projekt unterstreiche das große Vertrauen zwischen beiden Staaten. "Und es wird nicht unsere letztes Projekt bleiben", so der Verteidigungsminister. Am Rande der Veranstaltung bestätigte Pistorius auch, dass der Bund einen Einstieg bei TKMS prüft. "Wir überlegen das", sagte er. Eine Entscheidung erwartet Pistorius aber nicht vor Ende des Jahres.
CEO sieht "starkes Signal"
"Maritime Sicherheit gewinnt weltweit und insbesondere in Europa an Bedeutung", sagte Oliver Burkhard, CEO von TKMS. Das 212CD-Programm sei "ein erster entscheidender Meilenstein für die Etablierung von modernsten NATO-Standards im Unterwasserbereich." Der Baustart sei ein "starkes Signal für die europäische Zusammenarbeit."
Ingesamt sollen sechs U-Boote gebaut werden: Zwei für Deutschland und vier für Norwegen. Das erste U-Boot für die Norweger ist nun in Arbeit. Mit der Fertigstellung rechnet TKMS 2029. Die beiden Boote für die Deutsche Marine sollen 2032 und 2034 ausgeliefert werden.
Neue Produktionshalle für U-Boot-Bau
Die neuen 212CD-U-Boote werden rund 74 Meter lang und zehn Meter breit, sowie 13 Meter hoch. Für den Bau der U-Boote musste eine neue Produktionshalle gebaut werden. Die 212CD-Klasse stellt laut TKMS "nicht nur aufgrund ihrer imposanten Größe" neue Anforderungen an die Produktion, sondern erfordere auch "modernste Fertigungslinien für die schiffbauliche Ausrüstung mit hochtechnologischen Systemen."