Bettina Schäfer, die Bürgermeisterin von Scharbeutz sichtet die Schäden durch das Sturmtief. © NDR Foto: Maesker, Mechthild
Bettina Schäfer, die Bürgermeisterin von Scharbeutz sichtet die Schäden durch das Sturmtief. © NDR Foto: Maesker, Mechthild
Bettina Schäfer, die Bürgermeisterin von Scharbeutz sichtet die Schäden durch das Sturmtief. © NDR Foto: Maesker, Mechthild
AUDIO: Nach der Flut: Bürgermeisterin von Scharbeutz im Interview (3 Min)

Bürgermeisterin von Scharbeutz lobt Dünenschutz

Stand: 22.10.2023 11:57 Uhr

Im ganzen Land werden aktuell die Schäden durch die Sturmflut begutachtet, beseitigt und die Kosten eingeschätzt. Auch Scharbeutz ist sehr betroffen, wie die Bürgermeisterin Bettina Schäfer in einem Interview mit NDR Schleswig-Holstein berichtet.

Bettina Schäfer, die Bürgermeisterin von Scharbeutz, gibt einen ersten Überblick über die Schäden in Scharbeutz. An alle Schaulustigen appelliert sie, nicht einfach die Dünen zu betreten. Zu groß sei die Gefahr durch Unterspülungen.

Frau Schäfer, wie schwer hat denn die Sturmflut Scharbeutz getroffen? Kann man da schon absehen, wie viel da kaputtgegangen ist?

Bettina Schäfer: Also wir haben mächtig Schäden. Haffkrug ist noch ein bisschen verschont geblieben, aber die Ortschaft Scharbeutz hatte richtig etwas mitbekommen. Wir haben massive Dünenabbrüche bis hin das ganze Wege in der Luft liegen. Ein halber Spielplatz ist verschwunden. Also es ist schon heftig.

Den Strand, haben Sie gerade schon gesagt, den hat es natürlich auch besonders getroffen. Wie viel Sand wurde da abgetragen?

Schäfer: Ich würde sagen so zwei Meter Höhe ist weg. Es ist wirklich krass. Also wir haben so an einigen Stellen Betonrampen, die in den Strand führen, wo Rettungswege, aber auch unsere Strandreinigung drüber passieren. Die Fundamente dieser Betonrampen liegen vier Meter in die Ostsee reingespült. Das sind Sachen, die eigentlich für die Ewigkeit befestigt sind. Also man kriegt schon echt das Weinen. Das ist unsere Heimat und da hängen wir dran. Also es ist schon hart, ja. Ich hab mit meinem Vorvorgänger am Strand gestanden, Herrn Rüder. Er hat gesagt, das hat er in 30 Jahren nicht erlebt.

Kann man denn schon ungefähr absehen, wie hoch die Schäden sind? Also was das Ganze kosten wird?

Schäfer: Also ich glaube schon, dass wir in die Millionen kommen. Wir haben jetzt gestern erst mal nur damit verbracht, zu dokumentieren und zu sichern. Und die wirklichen Aufräumarbeiten fangen jetzt Morgen an. Aber ja, da haben wir einiges vor. Und worüber ich wirklich glücklich bin: Wir haben keinen Personenschaden und es ist auch kein Anwohner, kein Haus, irgendwas überschwemmt worden. Unser Dünenschutz hat funktioniert. Aber man kriegt schon echt Pipi in die Augen.

Man hört auch immer wieder von der Ostsee, dass da ganz viele Leute unterwegs sind, die Selfies machen. Das ist allerdings in Scharbeutz wirklich gefährlich.

Schäfer: Wir haben die Strandaufgänge auch noch mal gesperrt. Und da möchte ich ja noch einmal darum bitten, nicht unbedingt auf den Strand zu gehen. Bei sowas kann sich leicht auch so eine Art Treibsand bilden, weil man gar nicht weiß, wo die Unterspülung hingeht. Mal davon abgesehen, bitte auch nicht für das kleinste klitzekleine Selfie oder so noch den Rest von unserer Düne treten. In einer Düne hat kein Mensch was verloren, außer denjenigen, die sich darum kümmern. Und jetzt im Moment schon gar nicht, weil so ein Abbruch kann, auch nochmal hinterher kommen.

Also da bitte kein Risiko eingehen. Frau Schäfer ich wünsche Ihnen, dass bei ihnen möglichst schnell wieder Normalität einkehrt.

Schäfer: Das ist ganz lieb von ihnen. Vielen, vielen Dank. Das nehmen wir für uns alle mit.

Das Interview führte Dennis Brandau, NDR.de

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 22.10.2023 | 08:20 Uhr

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