Buddenbrookhaus in Lübeck: Bürgerschaft berät über Kompromiss
Neue Chance für das Buddenbrookhaus? Über die Sanierung des denkmalgeschützten Kellers dort gibt es seit Monaten Streit. Am Donnerstag war ein Lösungsvorschlag des Fördervereins Thema in der Lübecker Bürgerschaft.
Der Konflikt um das Buddenbrookhaus - oder vielmehr den Umbau des denkmalgeschützten Kellers - beschäftigt erneut die Lübecker Bürgerschaft. Die landeseigene Investitionsbank Schleswig-Holstein (IB.SH) will wissen, wie es weitergeht, denn davon hängt ab, ob Geld fließt oder nicht. Das letzte Ultimatum der Bank hatte die Bürgerschaft Anfang Oktober verstreichen lassen.
Im Februar hatte die Bürgerschaft beschlossen, dass das Kellergewölbe nicht für eine Treppe durchbrochen werden darf. Damit änderte sich der gesamte Sanierungsplan, die Bauarbeiten wurden gestoppt. Die IB.SH kündigte an, dass die Förderung in Höhe von 19 Millionen Euro wegfalle, wenn die Stadt das Haus nicht wie ursprünglich geplant umbaue.
Steine aus dem Gewölbe an anderer Stelle einbauen?
Am Donnerstagnachmittag berieten die Politiker nun über einen Kompromissvorschlag des Fördervereins des Buddenbrookhauses. Die Idee: Das Gewölbe für die Treppe öffnen und die Steine daraus an anderer Stelle im Keller wieder einsetzen. Jetzt wollte die Bürgerschaft entscheiden, ob sie dem zustimmt oder noch einen anderen Kompromiss findet.
Im August hatten sich die Mitglieder die Bürgerschaft bereits für einen Kompromiss ausgesprochen - aber zunächst vereinbart, erst nach der Bürgermeisterwahl im November eine Entscheidung zu fällen. Diese gewann Amtsinhaber Jan Lindenau (SPD) nach einer Stichwahl.
Studie sollte Konzepte untersuchen
Vertreter von CDU, SPD, FDP und Grünen im Hauptausschuss der Bürgerschaft hatten sich außerdem auf einen gemeinsamen Antrag geeinigt, der die Erarbeitung einer Studie für einen aushäusigen Treppenaufgang vorschlägt, der alle Beteiligten zufrieden stellen und den Wegfall der Fördergelder verhindern soll. Diese sollte bis November vorliegen. Bis dahin solle das Land als Fördermittelgeber keine Entscheidung über eine mögliche Rückforderung der bereits zugesagten Mittel treffen, hieß es in dem Antrag.
So lange keine Entscheidung getroffen ist, stehen die Sanierungsarbeiten an dem Museum weiter still. Wird kein Kompromiss gefunden, droht der Umbau zu platzen. Das Buddenbrookhaus ist ein Besuchermagnet in der Hansestadt, die Umbauarbeiten stehen wegen des politischen Streits seit Monaten still.