Pläne für Buddenbrookhaus in Lübeck: Politiker wollen Kompromiss
Der Hauptausschuss der Lübecker Bürgerschaft hat am Donnerstag in einer Sondersitzung über die weitere Sanierung des Buddenbrookhauses diskutiert. Die Politiker bitten darum, eine Entscheidung erst nach der Bürgermeisterwahl im November zu fällen.
Im Februar hatte die Bürgerschaft in Lübeck beschlossen, dass das denkmalgeschützte Kellergewölbe nicht für eine Treppe durchbrochen werden darf. Damit änderte sich der gesamte Sanierungsplan, die Bauarbeiten wurden gestoppt. Die landeseigene Investitionsbank Schleswig-Holstein kündigte an, dass die Förderung in Höhe von 19 Millionen Euro wegfalle, wenn die Stadt das Haus nicht wie ursprünglich geplant umbaue.
Lindenau soll Fristverlängerung beantragen
Die Mitglieder des Hauptausschusses empfehlen Bürgermeister Jan Lindenau (SPD) nun, die Pläne für das Haus konzeptionell - wie von der Bürgerschaft beschlossen - zu überarbeiten, und eine Fristverlängerung der zugesagten Fördergelder des Landes zu beantragen. Die Vertreter von CDU, SPD, FDP und Grünen im Ausschuss haben sich auf einen gemeinsamen Antrag geeinigt. Der schlägt die Erarbeitung einer Studie für einen aushäusigen Treppenaufgang vor, der alle Beteiligten zufrieden stellen und den Wegfall der Fördergelder verhindern soll. Die SPD hat sich in der Abstimmung dann allerdings der Stimme enthalten.
Studie für Kelleraufgang soll bis November vorliegen
Bis November soll die Konzeptstudie vorliegen. Bis dahin solle das Land als Fördermittelgeber keine Entscheidung über eine mögliche Rückforderung der bereits zugesagten Mittel treffen, heißt es in dem Antrag.
Der Beschluss im Februar bedeutete auch, dass der Keller nicht als Veranstaltungsraum genutzt werden soll. Damit reagierten die Parlamentarier auf Forderungen einer Bürgerinitiative und auf Bedenken wegen ausufernder Baukosten.
Projekt "Neues Buddenbrookhaus" verschiebt sich weiter
Im Ergebnis wird durch die aktuellen Beschlüsse das millionenteure und prestigeträchtige Projekt "Neues Buddenbrookhaus" weiter verschoben. Das Haus ist ein Besuchermagnet in der Hansestadt, die Umbauarbeiten stehen wegen des politischen Streits seit Monaten still.