"Bismarck-Hütte" im Sachsenwald: Unternehmen angezeigt
Lorenz Gösta Beutin aus Kiel, der stellvertretende Bundesvorsitzende der Linken, hat gemeinsam mit seinem Hamburger Parteikollegen David Stoop Strafanzeige gestellt. Sie richtet sich gegen 21 Unternehmen, die ihren Firmensitz in einer Waldhütte der Familie von Bismarck im Sachsenwald (Kreis Herzogtum Lauenburg) angemeldet haben, darunter auch ein großes Logistik-Unternehmen aus Hamburg.
Der Vorwurf: Unternehmenssitz vortäuschen, um Steuern zu sparen
Aus Sicht der beiden Politiker besteht der Verdacht, dass die Unternehmen einen Sitz im Sachsenwald nur vortäuschen, um von niedrigen Gewerbesteuern zu profitieren. Hintergrund sind Recherchen des "ZDF Magazin Royale" und des Portals "FragDenStaat". Demnach müssen die Firmen in dem Waldgebiet deutlich weniger Gewerbesteuern zahlen als etwa im benachbarten Hamburg.
Firmen geben an: Steuern sollen dem Sachsenwald zugute kommen
Den Vorwurf weisen die betroffenen Firmen zurück. Sie erklären ihren Firmensitz damit, dass ein Großteil der Steuereinnahmen dem Erhalt des Sachsenwaldes zugute kommen solle. Der Wald gehört der Familie von Bismarck. Durch eine Sonderklausel kann sie in gewissen Grenzen den Steuersatz dort selbst festlegen.