Stand: 17.10.2024 10:18 Uhr

"Bismarck-Hütte" im Sachsenwald: Unternehmen angezeigt

Sonnenstrahlen leuchten auf Tannen und Farne im Sachsenwald. © NDR Foto: Anja Deuble
Der Sachsenwald gilt rechtlich als "gemeindefreies Gebiet". Der Waldbesitzer Gregor von Bismarck kann die Gewerbesteuern deshalb über Umwege selbst bestimmen.

Lorenz Gösta Beutin aus Kiel, der stellvertretende Bundesvorsitzende der Linken, hat gemeinsam mit seinem Hamburger Parteikollegen David Stoop Strafanzeige gestellt. Sie richtet sich gegen 21 Unternehmen, die ihren Firmensitz in einer Waldhütte der Familie von Bismarck im Sachsenwald (Kreis Herzogtum Lauenburg) angemeldet haben, darunter auch ein großes Logistik-Unternehmen aus Hamburg.

Der Vorwurf: Unternehmenssitz vortäuschen, um Steuern zu sparen

Aus Sicht der beiden Politiker besteht der Verdacht, dass die Unternehmen einen Sitz im Sachsenwald nur vortäuschen, um von niedrigen Gewerbesteuern zu profitieren. Hintergrund sind Recherchen des "ZDF Magazin Royale" und des Portals "FragDenStaat". Demnach müssen die Firmen in dem Waldgebiet deutlich weniger Gewerbesteuern zahlen als etwa im benachbarten Hamburg.

Firmen geben an: Steuern sollen dem Sachsenwald zugute kommen

Den Vorwurf weisen die betroffenen Firmen zurück. Sie erklären ihren Firmensitz damit, dass ein Großteil der Steuereinnahmen dem Erhalt des Sachsenwaldes zugute kommen solle. Der Wald gehört der Familie von Bismarck. Durch eine Sonderklausel kann sie in gewissen Grenzen den Steuersatz dort selbst festlegen.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Nachrichten für Schleswig-Holstein | 17.10.2024 | 08:30 Uhr

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