Bauernproteste in Kiel: 3.100 Fahrzeuge waren dabei
Landwirte aus ganz Schleswig-Holstein sind am Freitag mit ihren Treckern nach Kiel gefahren. Wegen einer Kundgebung auf dem Exerzierplatz gab es erhebliche Verkehrsprobleme in der Innenstadt.
Gegen 14.30 Uhr war die offizielle Kundgebung auf dem Exerzierplatz beendet. Begonnen hatte sie mit 45 Minuten Verspätung um 13.45 Uhr. Die Landwirte demonstrierten gegen die Bundesregierung - vor allem ihre Agrarpolitik. Der Vorsitzende des schleswig-holsteinischen Bauernverbandes, Klaus-Peter Lucht, zeigte sich überrascht von den vielen Teilnehmern. Das zeige, wie unzufrieden die Gesellschaft mit der Politik aus Berlin sei, erklärte er am frühen Nachmittag bei der Kundgebung. Auch nach Meinung von Landwirtschaftsminister Werner Schwarz (CDU) sind die geplanten Kürzungen bei den Subventionen falsch. Er sagte, es könne nicht sein, dass berechtigte Ausnahmen bei der Kfz-Steuer ohne Diskussion und Ausgleich gekürzt werden.
Nach Polizeiangaben verlief der Protest ohne größere Probleme und nennenswerte Zwischenfälle.
Verkehrsprobleme in Kiel wegen Protestfahrt
Der Verkehr in Kiel war durch die Protestfahrten am Mittag nahezu zum Erliegen gekommen. Auf allen Bundesstraßen um Kiel war auch am Nachmittag mit Verkehrsbehinderungen zu rechnen: B76, B404 und B502.
Landwirte und Unterstützer aus anderen Branchen hatten sich aus allen Teilen des Landes auf den Weg nach Kiel gemacht - wesentlich mehr als vorher erwartet. Unter anderem hätten sich etwa 700 Traktoren aus dem Kreis Rendsburg-Eckernförde auf dem Weg nach Kiel gemacht - gestartet in Gettorf und Rendsburg. Auch aus Lütjenburg und Plön (beide Kreis Plön) seien Konvois in Kiel eingetroffen. Insgesamt waren 16 Konvois in Richtung Landeshauptstadt angemeldet, so die Polizei. Vor dem Landeshaus hatten sich am Morgen bereits etwa 20 Traktoren versammelt.
Große Kundgebung auf dem Exerzierplatz
Der Bauernverband sowie Land schafft Verbindung haben zur Kundgebung auf dem Exerzierplatz aufgerufen. Dafür wurden der Exerzierplatz und der Wilhelmplatz bereits ab 6 Uhr gesperrt. Auch an der Straße Exerzierplatz zwischen Damm- und Rathausstraße musste der Parkstreifen frei gehalten werden. Aufgrund der zahlreich angereisten Fahrzeuge mussten einige der Protestler auch auf den Ostseekai zum Parken ausweichen, berichtete eine NDR Reporterin vor Ort. Die Kieler Verkehrsgesellschaft kündigte an, dass es auch im städtischen Busverkehr zu Verzögerungen oder Ausfällen kommen kann.