Angriff auf Israel: Solidaritätsbekundung in Kiel
Mehr als 50 Menschen haben sich am Freitag auf dem Kieler Rathausplatz versammelt, um ihre Solidarität mit Israel zu zeigen. Viele der Teilnehmenden zeigten sich tief betroffen von den Terrorangriffen der Hamas.
"Die Dimension dieses Konfliktes macht mich sprachlos", sagt Silas Jahn. Er ist mit seiner Frau Christin am Freitag auf den Rathausplatz gekommen, um seine Solidarität mit Israel zu zeigen. Die Reden der Organisatoren über die Situation in Israel beschäftigen ihn. "Gegen Rechtsextremismus und Islamismus, gegen linken und bürgerlichen Antizionismus" steht auf einem Plakat. "Auf dass Ausschwitz nicht noch einmal sei", steht auf einem anderen Transparent. Ein Teilnehmer hat eine große Israel-Flagge um seine Schultern gelegt, andere Teilnehmer haben ihr Gesicht mit Tüchern umwickelt.
"Es geht darum, nicht gegen den Antisemitismus zu wettern und in die rassistische Kerbe zu schlagen", sagt Jahn. Ein Teil seiner Familie ist nach Israel ausgewandert. Er versucht regelmäßig Kontakt zu halten.
Antisemitismus auch an Schulen zu spüren
Auch in Jahns Alltag als Religionslehrer einer Grund- und Gemeinschaftsschule beschäftigt ihn der Konflikt im Nahen Osten. "Wir sprechen immer wieder mit den Kindern darüber, dass das Wort Jude keine Beleidigung ist. Das sorgt für Diskussionen", so Jahn.
Die Demonstration verlief ruhig. Die Kieler Polizei war aus Sicherheitsgründen mit vielen Einsatzkräften vor Ort. Zeitweise sicherten elf Mannschaftswagen den Platz ab. Zwischenfälle gab es keine.
Verschärfte Polizeipräsenz im ganzen Land
Nachdem die Terrororganisation Hamas für Freitag zu weltweiter Gewalt aufgerufen hatte, ist die Polizeipräsenz vor jüdischen Einrichtungen im Land verstärkt worden. Zuletzt betonte Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack, sie nehme die Lage sehr ernst. "Wir aktualisieren und bewerten die Lage fortlaufend, um möglichen Gefahren für die innere Sicherheit des Landes, vor allem für alle Jüdinnen und Juden sowie jüdische Gemeinden und Einrichtungen in Schleswig-Holstein, frühzeitig begegnen zu können", so das Innenministerium.