Afrikanische Baumschlange: Suchaktion mit Artenspürhund erfolgreich
Noch immer ist sie da: die Afrikanische Baumschlange im Raum Oeversee im Kreis Schleswig-Flensburg. Seit sechs Monaten lebt die Giftschlange dort und lässt sich bislang nicht fangen.
Die Suche nach der giftigen Afrikanischen Baumschlange im Raum Oeversee (Kreis Schleswig-Flensburg) geht in die nächste Runde: Am Dienstag ist ein Mitarbeiter des Landesamtes für Natur und Umwelt in Flintbek mit seinem Artenspürhund auf der Suche nach der Giftschlange gewesen. Dafür haben die zuständigen Behörden die Reusen mit der Schlangenhaut vor einiger Zeit entfernt, damit der Hund nicht irritiert ist und auf eine falsche Fährte geführt wird. Nun ist klar: die Schlange ist noch da. Der Hund hat das Tier erschnüffelt.
Reusen sollten die Giftschlange anlocken
Die Aktion mit ausgelegten Reusen mit Schlangenhaut war bisher nicht erfolgreich. Die Schlange zu fangen erweist sich als schwierig. Grund dafür könnten auch die für sie guten Bedingungen sein. Dazu gehören die noch relativ milden Temperaturen, genug zu fressen, wie Vögel und Frösche und dass es ruhig ist. Das Gebiet liegt nämlich nicht unmittelbar in der Nähe eines Wohngebietes. Dass das Tier dort nicht bleiben kann, ist klar. Die Schlange ist giftig - ein Biss kann tödlich sein.
Die Lage in Oeversee ist nach Angaben des Amtes Oeversee trotz der giftigen Baumschlange derzeit entspannt. Das Amt und das Landesamt für Umwelt arbeiten bei der Schlangensuche seit Monaten zusammen. Nach wie vor ist allerdings unklar, wie die Afrikanische Baumschlange dort hingekommen ist. Da solche giftigen Tiere in Schleswig-Holstein verboten sind, geht man davon aus, dass die Schlange entweder mit einer Materiallieferung aus dem Ausland nach Oeversee gekommen ist - oder dass das Tier ausgesetzt wurde.
Schlangenhaut stammt aus der Schweiz
Nachdem Artenspürhund Woody vom Landesamt für Umwelt die Afrikanische Baumschlange in dem gesuchten Bereich bereits im Juli erschnüffelt hatte, wurden die Reusen mit Schlangenhaut als Köder in die Bäume gehängt, da sich die Schlange vermehrt in Bäumen und Sträuchern aufhält. Ein Mitarbeiter der Landesfeuerwehrschule Schleswig-Holstein in Harrislee (Kreis-Schleswig) hatte die Aufgabe, die Reusen zu kontrollieren. Er ist ausgebildet im Umgang mit Schlangen. Die Baumschlangenhaut stammt von einem Privatmann aus der Schweiz, die dort extra angefordert wurde.
Die Baumschlange wird den Winter vermutlich nicht überleben
Schon Temperaturen ab 10 Grad werden für die Baumschlange ungemütlich und je kälter es wird, desto mehr werden die Stoffwechselfunktionen des Tieres auf null heruntergefahren. Deshalb gehen, nach Angaben des Amtes Oeversee, Schlangenexperten davon aus, dass die Schlange den Winter bei uns nicht überleben wird. Eine aktive Suche wird es deshalb in diesem Jahr nicht mehr geben. Es bestehe nach wie vor keine konkrete Gefahr für die öffentliche Sicherheit, weil sich das Tier in einem Gebiet aufhält, das von einem Wohngebiet weit weg liegt. Auch Spazierwege gibt es nicht in der Nähe. Erst im kommen Jahr ist noch mal eine Begehung mit einem Artenspürhund zur Kontrolle geplant, heißt es beim Amt Oeversee.
Gegengift liegt im UKE Hamburg
Auch wenn es eher unwahrscheinlich ist, dass jemand von der Afrikanischen Baumschlange gebissen wird, da sie sehr scheu ist, hat das Amt Oeversee ein Gegengift bei einer Firma in Südafrika bestellt. Dieses liegt nun im Universitätsklinikum (UKE) Hamburg-Eppendorf vor. Dort ist es hingebracht worden, weil zum UKE Hamburg-Eppendorf auch das Tropeninstitut gehört. Im Tropeninstitut gibt es spezialisierte Ärzte, die Erfahrung mit der Verabreichung eines solchen sogenannten Antivenoms haben. Zudem ist im Falle eines Bisses der Afrikanischen Baumschlange genug Zeit für einen Transport nach Hamburg. Das Gift wirkt recht langsam. Das waren nach Angaben des Amtes Oeversee gute Gründe, das UKE als Lager- und möglichen Behandlungsort zu wählen.