Oeversee: Sechs Fallen sollen Giftschlange anlocken
Der Biss der Afrikanischen Baumschlange kann tödlich sein. Mit Reusen-Fallen soll sie jetzt gefangen werden. Im April wurde die Schlange das letzte Mal gesichtet.
Seit Mittwoch liegen und hängen sechs Reusen in den Bäumen bei Oeversee im Kreis Schleswig-Flensburg. In den Fallen befestigt: weibliche Schlangenhaut. Damit soll die männliche Afrikanische Baumschlange angelockt werden. Die Schlangenhaut stammt aus der Schweiz. Täglich will das Ordnungsamt jetzt die Reusen kontrollieren, um zu schauen, ob sie die Schlange erwischt haben. Wenn andere Tiere gefangen werden, sollen sie befreit werden.
Auf der Suche mit Drohne und Federn
Am Freitag hatten Patrick Kehler vom Ordnungsamt und Feuerwehrleute aus Großwiehe das Gelände mit einer Drohne samt Wärmebildkamera nach der Schlange abgesucht. An den Bäumen hingen aber zu viele Blätter, um die Schlange identifizieren zu können, hieß es. Sie auf diese Weise zu finden, sei derzeit unmöglich. Neben der weiblichen Schlangenhaut versucht das Team um Kehler auch andere Köder zu testen. So wollen sie auch bunte Federn in die Reuse legen. Das sei darin begründet, dass die Schlange stark optisch orientiert sein soll.
Biss kann tödlich sein - Gefahr sei derzeit aber abstrakt
Auch wenn in Oeversee eine Schlange umherschleicht, sind die Menschen in dem Ort ruhig. Kehler und seine Kollegen können keine Panik feststellen: "Wir haben genau eine E-Mail zu dem Thema bekommen aus der Bevölkerung". Dennoch, der Biss der etwa zwei Meter langen, grünen Schlange kann tödlich sein, sagt das Landesamt für Umwelt. Das Gift führe zu inneren Blutungen, fange aber erst nach Stunden an zu wirken. Somit sei Zeit genug, in ein Krankenhaus zu gehen.
Das Gebiet, in dem sich die Schlange aufhalten soll, ist 600 bis 700 Meter von Wohnhäusern entfernt. Deshalb ist die Gefahr durch die Schlange laut Kehler sehr abstrakt und nicht konkret. Im April wurde sie das erste Mal gesichtet.