Afrikanische Baumschlange: Kein Zusammenhang mit totem Hund
Seit Monaten wird nach einer Afrikanischen Baumschlange gesucht. Jetzt ist das Gegengift da. Und: Ein mutmaßlicher Schlangen-Vorfall mit einem toten Hund im Kreis Nordfriesland steht nicht in Zusammenhang mit der Schlange.
Im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) ist das Gegengift für die im Raum Oeversee (Kreis Schleswig-Flensburg) gesichtete Afrikanische Baumschlange angekommen. Es wurde bei einer Firma in Südafrika bestellt. "Das UKE hat das Tropeninstitut. Dort gibt es spezialisierte Ärzte, die Erfahrung mit der Verabreichung des Gegengifts haben", heißt es vom Amt Oeversee als Begründung dafür, warum das Gift in Hamburg und nicht im näheren Umkreis lagert. Käme es zu einem Biss der Schlange, bliebe genug Zeit für einen Transport nach Hamburg. Die Schlange wird immer noch im Raum Oeversee vermutet.
Ein Biss der Afrikanischen Baumschlange kann tödlich sein. Das Gift der rund zwei Meter langen Schlange führt laut Landesamt für Umwelt zu inneren Blutungen, fange aber erst nach Stunden an, zu wirken.
Braderup: Hund stirbt nicht am Biss der Baumschlange
Unterdessen sorgte die Meldung über die angebliche Sichtung einer giftigen, Afrikanischen Baumschlange in Braderup (Kreis Nordfriesland) für Aufregung. Eine Sprecherin des Amtes Südtondern sagte auf Anfrage von NDR Schleswig-Holstein, dass im Ort Braderup keine Afrikanische Baumschlange gesichtet worden sei. "Die Ordnungsbehörde des Amtes Südtondern steht in einem engen Austausch mit dem Landesamt für Umwelt (LfU). Nach den dortigen fachlich fundierten Aussagen wird das Vorkommen einer exotischen Art in Braderup ausgeschlossen", heißt es in einer Mitteilung.
Amt Südtondern spricht Entwarnung für Bürgerinnen und Bürger aus
Auch der Biss einer heimischen Kreuzotter könnte die Todesursache des Hundes gewesen sein. Das ist aber nicht bestätigt. "Die vorliegenden Erkentnisse rechtfertigen keine Warnung oder Großwarnung auszusprechen", so das Ordnungsamt Südtondern. Für die Bürgerinnen und Bürger bestehe keine Gefahr.
Schlange kann seit Monaten nicht eingefangen werden
In Oeversee hatten Spürhunde bereits im Juni die Fährte der Baumschlange mit einer Geruchsprobe aufgenommen. Dafür wurden die Artenspürhunde mit Schlangenhaut trainiert. Im Juli legten Fachleute dann sechs Reusen in den Bäumen bei Oeversee aus - ebenfalls mit Schlangenhaut. Trotzdem wurde das Tier bisher nicht gefangen. Das Gebiet, in dem sich die Schlange aufhalten soll, ist etwa 600 bis 700 Meter von bewohntem Gebiet entfernt.