AfD-Landesparteitag in Henstedt-Ulzburg: Knapp 400 Menschen bei Demo
Heute trifft sich die AfD in Schleswig-Holstein zum Landesparteitag im Bürgerhaus in Henstedt-Ulzburg. Vor dem Bürgerhaus demonstrierten knapp 400 Personen gegen das Treffen.
Die AfD in Schleswig-Holstein trifft sich an diesem Wochenende im Bürgerhaus in Henstedt-Ulzburg unter anderem zum Landesparteitag. Heute Abend findet die Wahl des Landesvorstands statt. Am Sonntag steht die Vorbereitung auf die Bundestagswahl im kommenden Jahr auf dem Programm. 2021 erreichte die AfD im Land ein Ergebnis von 6,8 Prozent. Das will man mit angepeilten 20 Prozent nahezu verdreifachen.
Landesvorstand Kleinschmidt rechnet mit Gegenkandidat aus der radikaleren Ecke
Bei einer Abstimmung über eine Resolution zur AfD-Jugendorganisation "Junge Alternative" stimmte am Sonnabend ein großer Teil, etwa 260 Mitglieder, dafür. Die Organisation gilt seit vergangenem Jahr als gesichert rechtsextrem. Trotz der Einschätzung des Verfassungsschutzes steht die Partei hinter der AfD-Jugendorganisation und wird sie demnach weiter unterstützen. Einige Mitglieder befürchten eine Radikalisierung auch der AfD in Schleswig-Holstein, sagten Teilnehmer am Rande des Landesparteitags.
Gegen 18 Uhr wollen die Mitglieder ihren Landesvorstand wählen. Der bisherige Vorsitzende Kurt Kleinschmidt tritt erneut an. Er gilt als gemäßigt und eher zur Mitte tendierend. Die Wiederwahl gilt nicht als gesichert. Er selbst rechnet mit einer Gegenkandidatur aus der radikaleren Ecke der Partei. Vor Ort waren sich einige sicher, dass die Chancen einer Wiederwahl für Kleinschmidt groß seien.
Proteste vor dem Bürgerhaus
Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und das Henstedt-Ulzburger Bündnis für Vielfalt und Demokratie haben zum Protest aufgerufen. Nach Angaben einer Polizeisprecherin ist am Vormittag ein Demonstrationszug mit rund 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer gestartet. Unter anderem nahmen Omas gegen rechts, Verbände, Parteien und Familien mit Kindern teil. Größere Zwischenfälle gab es laut Polizei nicht. Am Sonntag sind erneut Proteste geplant.
Polizeieinsatz wegen übelriechender Flüssigkeit
Am Freitagabend kam es nach Angaben der Polizei im Bürgerhaus wegen einer übelriechenden Flüssigkeit, die im Toilettenbereich verschüttet wurde, zu einem längeren Einsatz. Nach Angaben der Feuerwehr soll es sich dabei mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht um eine gesundheitsgefährdende Substanz gehandelt haben. Es sei keine AfD-Veranstaltung gewesen, ein AfD-Mitglied habe aber die Einsatzkräfte benachrichtigt, so eine Polizeisprecherin. Verletzt wurde niemand.