Osnabrücker Bischof Bode: "Kirche muss sich verändern"
Der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode will am Reformprozess der katholischen Kirche in Deutschland festhalten- trotz Kritik aus dem Vatikan. Vom Papst zeigt sich Bode enttäuscht.
Im Interview mit dem Deutschlandfunk, das am Sonntag ausgestrahlt wird, sagte Bode, es sei unabdingbar, dass sich die Institution Kirche verändere. Der sogenannte Synodale Weg sei daher richtig. Dinge, die in dessen Kontext ausgesprochen und angestoßen worden seien, ließen sich nicht wieder "in die Tube zurückdrücken", formulierte es Bode.
Bode: "Pontifikat hinter den Erwartungen"
Bode zeigte sich in diesem Zusammenhang vom Reformwillen des Papstes enttäuscht. Papst Franziskus tue sich offenbar schwer mit dem Apparat in Rom, der seit Jahrhunderten eingespielt sei. Das Pontifikat bleibe insgesamt hinter den Erwartungen zurück, welche geweckt worden seien, sagte Bode.
10.000 Kirchenaustritte im Bistum Osnabrück
Bischof Bode geht davon aus, dass die Kirchenaustritte auch im nächsten Jahr weiter zunehmen. Allein im Bistum Osnabrück hätten in diesem Jahr etwa 10.000 Menschen die katholische Kirche verlassen. 2021 waren es rund 6.000 Menschen. Bode sagte, er sehe sich auch selbst in der persönlichen Verantwortung für diese Austritte. Bode stand zuletzt wegen seines Umgangs mit Missbrauchsfällen in der Kritik.