VIDEO: Gesunkener Frachter "Verity": Heckbergung gestartet (30.08.2024) (2 Min)

"Verity": Bugteil des Frachters wird vom Nordseegrund geborgen

Stand: 02.09.2024 21:18 Uhr

Zehn Monate nach dem tödlichen Schiffsunfall bei Helgoland soll am Dienstag der Bug der "Verity" geborgen und dabei nach Vermissten gesucht werden. Im Heck des Frachters war eine Leiche gefunden worden.

Derzeit laufen die Vorarbeiten zum Anheben der zweiten Schiffshälfte: In die Seitentanks des Bugs werden laut Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt Entwässerungsöffnungen geschnitten. So solle das zu hebende Gesamtgewicht reduziert werden. Wassergefährdende Stoffe wie Brenn- und Schmierstoffe seien bereits entfernt worden. Unter dem rund 50 Meter langen Bugteil hatten Taucher bereits am Wochenende Ketten durchgezogen und an einem Schwimmkran befestigt. An der Wasseroberfläche soll der Bug dann leer gepumpt und schließlich auf eine Transportplattform gehoben werden. Der Verlauf der Bergung ist vom Seegang abhängig, es gab bereits mehrere Terminänderungen.

Nach dem Trennen der Sektionen: Seitliche 3-D-Ansicht der Verity. © WSV/brand MARINE CONSULTANTS GmbH
Das geborgene, hintere Teil des "Varity"-Wracks wiegt 600 Tonnen. Nun soll der 580 Tonnen schwere Bug geborgen werden.
Schwimmkran hatte Heck angehoben

Vor Beginn der Arbeiten war die "Verity" in zwei Teile gesägt worden, um sie leichter vom 37 Meter tiefen Meeresgrund heben zu können. Das rund 40 Meter lange Heck des Wracks hatte der Schwimmkran "Hebo Lift 10", einer der stärksten in Europa, am Freitag geborgen. An acht Hebeketten wurde das Heckteil im Laufe des Tages langsam an die Oberfläche gezogen und am Abend auf einer Transportbarge abgelegt. Sobald beide Wrackteile auf der Barge gesichert sind, sollen Heck und Bug in die Niederlande geschleppt und dort fachgerecht entsorgt werden.

Leiche beim Bergen des Hecks gefunden

Im Rahmen der Heckbergung sei ein toter Seemann in einer Kabine des Frachters gefunden worden, teilte die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes am Samstag mit. Der Leichnam sei der Bundespolizei übergeben und an Land gebracht worden, um in Hamburg untersucht zu werden. Die Anwälte der hinterbliebenen Familien seien umgehend über den Fund informiert worden. Drei weitere Seeleute gelten weiterhin als vermisst. Mit dem Heben der zweiten Sektion des Wracks werde die Suche nach den Vermissten fortgesetzt, teilte die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung mit. Nach Aussage eines Überlebenden sollen sie bei der Kollision über Bord gegangen sein.

Schiffsunglück forderte fünf Menschenleben

Die "Verity" war am 24. Oktober 2023 mit dem Frachter "Polesie" zusammengestoßen und anschließend gesunken. Das Wrack gilt seitdem als Gefahr für die Schifffahrt. Bei dem Seeunglück hatten nur zwei Besatzungsmitglieder überlebt. Fünf Seeleute waren nach Angaben der Behörden ums Leben gekommen. Der Kapitän wurde unmittelbar nach dem Unglück tot geborgen. Federführend für die Suche und Rettung der Seeleute war die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS). Die Gesamteinsatzleitung hatte das Havariekommando Cuxhaven.

 

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Das Heckteil wird vollständig aus dem Wasser gehoben. © WSV/brand MARINE CONSULTANTS GmbH

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Regional Oldenburg | 02.09.2024 | 07:30 Uhr

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