Gesunkene "Verity" in der Nordsee: Bergung geht in "finale Phase"
Neun Monate nach einer Schiffskollision auf der Nordsee vor Helgoland ist fast die gesamte Ladung von Bord der gesunkenen "Verity" geborgen. Jetzt beginnt die finale Phase der Bergungsarbeiten.
181 der insgesamt 187 Stahlbandrollen, die der Frachter geladen hatte, seien inzwischen aus dem Bauch des Schiffs geholt worden, teilte die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt (GDWS) in Bonn mit. Dazu sei ein Kran mit Elektromagneten eingesetzt worden. Die restlichen sechs Rollen sind nach Angaben der GDWS noch nicht zugänglich. Sie sollen im nächsten Schritt bei der Hebung des Wracks entfernt werden. "Wir kommen nun in die finale Phase der Bergungsarbeiten der Verity", sagte der Leiter der GWDS, Eric Oehlmann, in der Mitteilung.
Schwimmkran soll Wrackteile heben
Voraussichtlich bis Ende August soll das Wrack mit einem Schwimmkran geborgen werden, hieß es. In den kommenden Tagen sollen dafür die Geräte an die Wrackstelle gebracht werden. Anschließend sollen Taucher das 91 Meter lange Wrack unter Wasser mit Schweißgeräten in zwei Teile zerschneiden, bevor die Wrackteile mit dem Kran aus 37 Meter Tiefe gehoben werden. Die Bergungsarbeiten an der "Verity" hatten Mitte Juni begonnen. Zunächst waren Betriebsstoffe aus dem Schiffsrumpf entfernt worden.
Fünf Menschen bei Schiffsunglück gestorben
Die "Verity" war am 24. Oktober 2023 mit dem Frachter "Polesie" zusammengestoßen und anschließend gesunken. Das Schiff liegt seitdem in 37 Metern Tiefe und gilt als Gefahr für die Schifffahrt. Bei dem Seeunglück kamen nach Angaben der Behörden fünf Seeleute ums Leben. Der Kapitän wurde tot geborgen, die vier weiteren Leichen wurden nicht gefunden.