Gesunkener Frachter "Verity": Auftrag zur Bergung ist erteilt
Der vor Helgoland gesunkene Frachter "Verity" soll in zwei Teile geschnitten und diese anschließend mit einem Schwimmkran gehoben werden. Einen entsprechenden Auftrag hat die zuständige Behörde erteilt.
Nach einer europaweiten Ausschreibung sei der Auftrag für die Bergung der "Verity" an ein niederländisches Unternehmen vergeben worden, wie die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt in Bonn am Freitag mitteilte. Wann die Arbeiten beginnen, ist noch unklar. Der Start werde schnellstmöglich von dem beauftragten Unternehmen und dem Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Weser-Jade-Nordsee (WSA) festgelegt. Für den Termin müssten unter anderem Wetter und Schiffsverkehr berücksichtigt werden.
"Verity" soll bis spätestens Jahresende geborgen werden
Das Wrack der 91 Meter langen "Verity" liegt südwestlich vor Helgoland in rund 37 Metern Tiefe. Wegen der Position und des Treibstoffs an Bord sei der Frachter eine Gefahr für die Schifffahrt und müsse "bis spätestens zum Jahresende geborgen werden", hieß es weiter seitens der Generaldirektion. Eine akute Gefahr eines Treibstoffaustritts besteht demnach aber weiterhin nicht. Der Bergungsauftrag umfasst das Heben des Wracks, der Ladung und des Treibstoffs sowie aller "wassergefährdender Stoffe" - zum Beispiel Öle, Schmierstoffe und Reinigungsmittel. In einem ersten Schritt sollen die Gefahrstoffe, anschließend das Wrack gehoben werden. Das niederländische Unternehmen verpflichtete sich laut Generaldirektion dazu, jegliche Umweltverschmutzung zu vermeiden.
Reederei wollte Schiff nicht bergen
Die in Südengland ansässige Reederei Faversham Ships hatte - anders als zunächst nach dem Unfall angekündigt - erklärt, die gesunkene "Verity" nicht bergen zu wollen. Deshalb muss sich die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt nun um die Bergung kümmern.
Fünf Seeleute starben - zwei wurden gerettet
Die "Verity" war am 24. Oktober 2023 mit dem Frachter "Polesie" zusammengestoßen - woraufhin die "Verity" sank. Bei dem Seeunglück sind nach Angaben der Behörden fünf Seeleute ums Leben gekommen. Der Kapitän wurde tot geborgen, die Leichen von vier Seeleuten wurden nicht gefunden. Zwei Seeleute konnten gerettet werden.