Umweltschützer wollen invasive Wollhandkrabben mit Fallen stoppen
Wollhandkrabben wandern derzeit in Massen von der Nordsee ins Binnenland Niedersachsens, wo sie die heimische Flora und Fauna verdrängen. Mit speziellen Fallen wollen Forscher die invasive Art nun an der Weser stoppen.
Jedes Jahr im Frühjahr gehen Hunderttausende frisch geschlüpfte Wollhandkrabben auf die Wanderung durch Niedersachsen - über Land und durch Flüsse. Auch wenn die aus China stammende Art schon seit hundert Jahren in der Region verbreitet ist, ist sie invasiv und verdrängt heimische Flora und Fauna. "Die Tiere verursachen bei ihrer Wanderung große Schäden an Flüssen und Bächen, sie fressen alles leer und reißen die Uferböschungen ein", sagt der Umweltwissenschaftler Björn Suckow vom Bremerhavener Alfred-Wegener-Institut. Um den Weg der Schalentiere zu stoppen und die Ausbreitung der Wollhandkrabben einzudämmen, haben Suckow und sein Kollege Oliver Hauck jetzt mitten in der Weser spezielle Krabbenfallen installiert.
Eine natürliche Barriere gegen die Krabben
"Wir haben hier einen ganz besonderen Standort, das Weserwehr, eine natürliche Barriere, da kommen die Krabben nicht durch", erläutert Björn Suckow. Drei Fischtreppen, die die Krabben auf ihrer Wanderung nutzen, haben die Forscher mit den von der EU geförderten Fallen ausgestattet. An deren Ende stehen Fangkörbe, die die Wissenschaftler regelmäßig leeren. Anschließend frieren sie die Krabben ein und verfüttern sie an Zootiere. Die Wissenschaftler hoffen, dass sich die Fallen in einigen Jahren als effektiv erweisen und die Weser irgendwann krabbenfrei ist. Oder dann zumindest deutlich weniger Wollhandkrabben unterwegs sind.
