EWE will Gasspeicher in Huntorf für grünen Wasserstoff umbauen
In Huntorf (Landkreis Wesermarsch) wird Erdgas in unterirdischen Hohlräumen gespeichert. Der Energieversorger EWE will nun einen Teil der Speicher für grünen Wasserstoff umbauen - mit EU Förderung.
Sieben große Hohlräume unter der Erde (sogenannte Kavernen) werden in Huntorf derzeit als Erdgasspeicher genutzt. Nun soll einer davon zu einem Wasserstoffspeicher umgebaut werden. Ab 2027 plant EWE in der Huntorf-Kaverne Wasserstoff zu speichern. Erste Bauarbeiten sollen bereits im Herbst 2024 beginnen. Am Dienstag stellt das Gasversorgungsunternehmen die Umbaupläne vor.
Riesige Speicher für Wasserstoff und Erdgas
"Grundsätzlich funktioniert ein Wasserstoffspeicher wie ein Erdgasspeicher", sagt Dietmar Bücker von EWE dem NDR in Niedersachsen. Und das nutzbare Volumen der Kavernen ist riesig: "20 Millionen Kubikmeter, da passt der ganze Kölner Dom rein", so Bücker. Damit nun auch Wasserstoff gespeichert werden kann, bleibt die unterirdische Kaverne als solche bestehen. Nur die oberirdische Technik muss zum Teil erneuert werden. Dazu gehören zum Beispiel Rohrleitungen oder auch Ventile.
Projekt der EWE für die Energiewende
"Für uns ist Wasserstoff einer der Kernbausteine der Energiewende", sagt EWE-Projektleiter Hayo Seeba. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz hat im Jahr 2023 einen massiven Anstieg des Bedarfs an Wasserstoff in Deutschland bis 2030 prognostiziert. Um diese Bedarfe bedienen zu können, muss laut EWE schnell gehandelt werden. Denn der Umbau von vorhandenen Speichern dauert rund drei Jahre, ein Neubau mindestens sechs Jahre.
Wasserstoff- und Erdgasspeicher im Betrieb vergleichbar
Das Vorhaben ist Teil des EWE-Großprojektes "Clean Hydrogen Coastline". Ziel des Projektes ist es, die Versorgungssicherheit von Wasserstoff zu verbessern. Derzeit testet EWE noch Bau und Betrieb von Wasserstoffspeichern, die technisch vergleichbar sind mit Erdgasspeichern.
EU-Programm fördert EWE-Projekt
Der Umbau der Erdgaskavernen soll vom europäischen IPCEI-Programm (Important Project of Common European Interest) gefördert werden. Für die Förderung hat EWE bereits die Genehmigung erhalten. Die Umsetzung steht jedoch noch unter Vorbehalt des Fördermittelbescheides, der den Angaben zufolge im nächsten Schritt übergeben wird.