Gemeinschaftlich gärtnern im "essbaren" Waldgarten in Göttingen
Zu dieser Gruppe gehören zum Beispiel Nora Eifert und Lennart Wilmsmeier. Sie organisieren und koordinieren die Aufgaben, die im Garten erledigt werden müssen oder sind Ansprechpartner für Interessenten. Beide haben keinen eigenen Garten. Für Lennart Wilmsmeier eine Win-Win-Situation, denn er "kann hier mitmachen und im Sommer auch mal sechs Wochen lang nicht da sein. Dann kümmern sich andere um den Garten."
Ökologisch und sozial
Mit dem essbaren Waldgarten wollen die rund 20 Mitglieder auch nachhaltig auf dem Klimawandel reagieren. Die Bäume, die hier angepflanzt werden, können zur Abkühlung der Stadt beitragen und Schatten spenden, erklärt Nora Eifert von der Projektgruppe. Nachhaltig geht es auch beim Rasenmähen zu, denn Lennart Wilmsmeier schneidet das Gras ausschließlich mit der Sense. Das vermeidet unnötige Schadstoffe und leiser ist es auch, sagt Wilmsmeier. Das gemeinschaftliche Miteinander sei abgesehen vom ökologischen Gärtnern, auch ein wichtiger Faktor des Projekts, betont Nora Eifert. Es gibt regelmäßige Workshops und auch Ferienprogramme, die Schülerinnen und Schüler ansprechen sollen.
Was das Wald-Buffet zu bieten hat
Das Projekt gibt es seit August 2021. Der Wald - genauer: der Waldgarten - ist deshalb erst in den Anfängen zu erkennen. Die Projektgruppe hat schon viele Bäume angepflanzt: "Obstbäume und Nussbäume. Wir haben auch Esskastanien. Wir haben auch eine Krautschicht, das bedeutet Pflanzen wie Kürbisse, Zucchini, Tomaten. Wir haben diverse Beerensträucher" erzählt Nora Eifert. Von manchen Bäumen seien sogar die Blätter essbar, so Eifert weiter. Die Ernte wird direkt unter den 20 Mitgliedern aufgeteilt oder sie Laden zu Gartenfesten ein und verschenken einen Teil dessen, was sie angebaut haben.
Gemeinsam gärtnern – überall in Niedersachsen
Der essbare Waldgarten in Göttingen liegt auf einer Fläche, die ursprünglich als Gewerbegebiet geplant war. Mittlerweile haben sich zwei weitere Gartenprojekte in direkter Nachbarschaft dort angesiedelt. Gemeinsam profitieren die Beteiligten vom Austausch oder veranstalten gemeinsame Feste, auf denen auch neue Mitglieder angeworben werden sollen. Solche gemeinschaftlichen Gartenprojekte gibt es in ganz Niedersachsen unter verschiedenen Bezeichnungen: in Osnabrück ist es der Interkulturelle Garten, in Buxtehude der Gemeinschaftsgarten Friedensplatz oder in Garbsen die Internationalen Gärten.