Zweiter Elbtunnel: Baugenehmigung droht 2026 auszulaufen
Die Baugenehmigung für den zweiten Elbtunnel zwischen Drochtersen (Landkreis Stade) und Glückstadt (Schleswig-Holstein) könnte Ende 2026 verfallen. Der Grund: Die Anschlussstellen der A20 sind noch nicht genehmigt.
Zwar liegt der Planfeststellungsbeschluss für den zweiten Elbtunnel in Teilen bereits seit 2016 vor. Gültig ist er jedoch nur zehn Jahre - so ist es im Bundesfernstraßengesetz geregelt. Erst wenn die Autobahnstücke nördlich und südlich der Elbe ebenfalls Baurecht haben, kann die A20 als Verbindung von Schleswig-Holstein und Niedersachsen unter dem Fluss gebaut werden. Gegen die Bauvorhaben hatte es in der Vergangenheit jedoch mehrere Klageverfahren gegeben. Die Genehmigungen dafür stehen daher immer noch aus, wie das Verkehrsministerium in Hannover dem NDR Niedersachsen bestätigte. Zuerst hatten die "Nordwest Zeitung" und das "Hamburger Abendblatt" berichtet.
Minister wollen Baugenehmigungen vorlegen
Laut dem Verkehrsministerium sind die beiden Landesminister von Niedersachsen und Schleswig-Holstein im Austausch und wollen in den kommenden Wochen die entsprechenden Planfeststellungsunterlagen vorlegen. Auch das Bundesverkehrsministerium in Berlin hält eigenen Angaben zufolge an den Plänen fest. Derzeit werde zudem geprüft, ob die Baugenehmigung für den Elbtunnel über 2026 hinaus verlängert werden kann, teilte das Ministerium mit.
Landrat: "Haben viel zu viel Zeit verloren"
"Diese Ablauffrist ist ein weiteres Beispiel dafür, dass wir schon viel zu viel Zeit in der Planung der Autobahn verloren haben", sagte der Landrat des Landkreises Stade, Kai Seefried (CDU), dem NDR Niedersachsen. Es seien bereits Millionenbeträge in das Vorhaben geflossen. Die A20 stelle eine wichtige Entlastung für den Pendlerverkehr dar und biete den Unternehmen der Region eine bessere Anbindung. "Hinzu kommt: Ohne A20 wird es auch keinen Weiterbau der A26 in Richtung Drochtersen geben", so Seefried. Und ohne diese Verbindung gebe es kein neues Industriegleis von Stade zum Seehafen. "Auch diese Entlastung der Bürgerinnen und Bürger ist seit Langem überfällig", sagte der Landrat.