Weniger Asylsuchende in Niedersachsen - Unterkünfte schließen
Die Zahl der Asylsuchenden in Niedersachsen ist zu Jahresbeginn gesunken. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge registrierte zur Erstverteilung im Januar und Februar 2.163 Zugänge.
Das geht aus Daten des niedersächsischen Innenministeriums hervor. Im Vergleich zum Vorjahr entsprechen die jüngsten Zugänge einem Rückgang von etwa 26 Prozent - damals waren es in beiden Monaten demnach noch 2.926 Asylsuchende. Bereits seit vergangenem Oktober sind dem Ministerium zufolge die Monatszahlen in Niedersachsen rückläufig.
Weniger Plätze in Unterkünften belegt
In den Flüchtlingsunterkünften des Landes zur Erstaufnahme waren dem Innenministerium zufolge im vergangenen Februar durchschnittlich rund 4.360 Plätze belegt. 2024 zählte die Landesaufnahmebehörde in dem Monat im Durchschnitt demnach fast 5.700 Bewohner. Die Kapazitäten wurden in demselben Zeitraum von rund 16.000 auf etwas weniger als 11.000 Plätze reduziert. Die Erstverteilung von Asylsuchenden wird vor der Antragstellung beim Bundesamt durch ein computergestütztes System namens EASY (Erstverteilung Asylbegehrende) durchgeführt. Dabei gibt es eine festgelegte Aufnahmequote für die Bundesländer. Asylsuchende werden in Niedersachsen zunächst in den Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes untergebracht und von dort in die Städte und Gemeinden verteilt.
Landkreis Harburg will Unterkünfte schließen
Der Landkreis Harburg hatte Ende März mitgeteilt, 13 seiner insgesamt 58 Flüchtlingsunterkünfte im Laufe dieses Jahres zu schließen. Den Schritt begründete der Landkreis unter anderem damit, dass das Land ihm zuletzt deutlich weniger Menschen zugewiesen hätte. Vier Flüchtlingsunterkünfte sollen demnach Mitte April geschlossen werden - im Landkreis sollen dann rund 900 Plätze wegfallen. Im Landkreis Göttingen soll die Notunterkunft Lenglern Ende April schließen. Der Landkreis Northeim betreibt seit Anfang des Jahres nur noch eine statt vier Gemeinschaftsunterkünften. In Hohenkirchen (Landkreis Friesland) sollte eine Flüchtlingsunterkunft für zeitweise bis zu 450 Menschen im vergangenen Monat schließen.
Innenministerium nennt Prognose
Im vergangenen Jahr nahm die Zahl der Geflüchteten mit 18.679 Personen um rund 35 Prozent ab. 2023 wurden demnach noch 29.003 Asylsuchende aufgenommen. Das niedersächsische Innenministerium rechnet nach eigenen Angaben damit, dass die Zahl weiter zurückgehen wird. Wie die "Neue Osnabrücker Zeitung" unter Berufung auf Angaben des Landesinnenministeriums berichtete, werden die Städte und Kommunen in den kommenden sechs Monaten voraussichtlich etwa 7.300 Asylsuchende aufnehmen. Das seien deutlich weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres, heißt es.
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