Verteilung von Geflüchteten auf Kommunen - Algorithmus soll helfen
Wie können Geflüchtete besser auf die Kommunen verteilt werden? Dieser Frage sind Forschende der Universitäten Hildesheim und Erlangen-Nürnberg nachgegangen. Das Ergebnis: ein Algorithmen-gestütztes Matching-Verfahren.
Dieses Verfahren wird in einem seit 2021 laufenden Pilotprojekt erprobt, wie eine Sprecherin der Universität Erlangen-Nürnberg mitteilte. Die bisherigen Aufnahmequoten nehmen demnach nicht genug Rücksicht auf die Bedürfnisse der Kommunen und der Geflüchteten. Menschen würden oft Orten zugewiesen, in denen sie nicht die passenden Angebote fänden oder nicht die Chance hätten, ihre Kompetenzen einzubringen, sagte Danielle Kasparik, die Projektleiterin aus Hildesheim.
So funktioniert das Matching-Verfahren
Bei dem entwickelten Matching-Verfahren füllten Kommunen ein Profil mit einer speziellen Software aus. Gleichzeitig werden Schutzsuchende in Erstaufnahme-Einrichtungen nach ihren Fähigkeiten und Bedürfnissen befragt. Das können beispielsweise Berufsabschlüsse der Geflüchteten und offene Jobs in den Kommunen sein, aber auch gesundheitliche Bedarfe der Schutzsuchenden und die Versorgungsmöglichkeiten vor Ort. Diese Informationen werden abgeglichen und anschließend Vorschläge für die Verteilung erstellt. Auf dieser Grundlage entscheiden dann Mitarbeitende in den Zuweisungsstellen der Länder.
Verfahren sei erfolgreich anwendbar
Das Pilotprojekt läuft noch bis Ende des Jahres. Es nehmen mehrere Bundesländer und Kommunen teil - darunter etwa die Landkreise Aurich, Helmstedt, Göttingen sowie Region Hannover und die Stadt Lüneburg. "Am Ende der Projektlaufzeit zeigt sich: Das Matching-Verfahren ist in den unterschiedlichen Bundesländern erfolgreich anwendbar", sagte Hannes Schammann von der Universität Hildesheim. Auch nach Abschluss des Pilotprojekts soll das Verfahren im Regelbetrieb sinnvoll weiterentwickelt werden, wie Projektleiterin Petra Bendel von der Uni Erlangen-Nürnberg mitteilte.