Wellpappenfabrik in Hodenhagen? Flächennutzungsplan angepasst
In Hodenhagen spitzt sich der Streit um eine geplante Wellpappenfabrik zu. Nun hat der Samtgemeinderat Ahlden (Landkreis Heidekreis) für einen neuen Flächennutzungsplan gestimmt.

18 Mitglieder stimmten am Montagabend in einer Sitzung dafür - zwei enthielten sich, wie Ahldens Bürgermeister Kai Schliekelmann (Freie Wählergemeinschaft) dem NDR Niedersachsen mitteilte. Damit kann die landwirtschaftliche Fläche als Gewerbegebiet genutzt werden. Das Ergebnis wurde laut Schliekelmann so auch erwartet. Etwa hundert Zuschauer waren demnach dabei. Damit nimmt ein umstrittenes Projekt in der Gemeinde Hodenhagen nun Formen an. Dort soll in einem Gewerbegebiet eine neue Wellpappenfabrik entstehen. Voraussichtlich im Mai entscheidet der Gemeinderat Hodenhagen über das Bauprojekt. Die Anlage hätte eine Größe von rund 20 Hektar. Die Planungen laufen bereits seit dem Jahr 2022.
Bürgerinitiative kritisiert Projekt

Gegen das Projekt hat sich eine Bürgerinitiative gebildet. Sie warnt vor den Folgen der geplanten Neuansiedlung. Anwohnerin Nina Kokott: "Dieses Projekt ist für Hodenhagen eine Nummer zu groß." Kokott hält die Versiegelung weiterer Flächen für gefährlich. Sie fürchtet eine weitere Zunahme von Hochwasserereignissen. Kokott und ihre Mitstreiter aus der Bürgerinitiative haben außerdem Angst, dass sich die Lebensqualität in Hodenhagen durch den zu erwartenden Lkw-Verkehr und den Betriebslärm verschlechtern wird.
Politik hofft auf Einnahmen
Samtgemeindebürgermeister Carsten Niemann (parteilos) betonte im Vorfeld der Abstimmung am Montagabend dagegen die Chancen einer Neuansiedlung. Er rechnet mit zusätzlichen Gewerbesteuereinnahmen. Die sind aus seiner Sicht dringend notwendig: "Wir bauen hier eine neue Grundschule. Bei der Feuerwehr gibt es immer höhere Standards. Ohne entsprechende Einnahmen müsste die Grundsteuer angepasst werden." Das vorgesehene Grundstück ist die letzte freie Fläche in dem Gewerbegebiet in Hodenhagen.
Unternehmen schweigt zu dem Projekt
Bis zu 100 neue Arbeitsplätze könnten durch das Projekt in Hodenhagen entstehen. Für Silvia Lühning (Bürgerinitiative Hodenhagen) steht diese Zahl aber in keinem Verhältnis zum Nutzen der Anlage. "Es sind bisher keine Ausbildungsplätze zugesichert worden. Wer will schon hier nach Hodenhagen ziehen, wenn es keine Perspektive für die Jugend gibt." Hinter dem geplanten Wellpappenwerk steht der Unternehmer Axel Prahl. Zur laufenden Diskussion will er sich nicht äußern. Eine Sprecherin verweist auf die noch ausstehenden politischen Entscheidungen.
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