Oldenburger Studierende entwickeln neue Hochwasser-Messstation

Stand: 24.03.2025 21:07 Uhr

Studierende der Uni Oldenburg haben eine günstige Messstation entwickelt, die frühzeitig Hochwasser erkennen soll. Der Vorteil: Feuerwehrleute sollen sie schnell und einfach selbst aufbauen können.

Die Messstation bestehe aus günstigen Einzelteilen, die mit wenigen Handgriffen zusammengebaut werden könnten, heißt es von den Studierenden der Universität, die die Messstation in ihrem Informatikstudium mit entwickelt haben. "Wir haben eine Sensorik gebaut, die man eigentlich selbst zu Hause auf dem Küchentisch zusammenbauen kann", erklärt ihr Professor für Software Engineering Andreas Winter. Die Messstationen können beispielsweise an Brücken über Flüssen befestigt werden, damit Ultraschallsensoren den Abstand zur Wasseroberfläche messen. Verändert sich der Wasserstand, sendet ein kleiner Computer über eine Antenne die Daten an eine Internetseite der Universität oder direkt per E-Mail an Fachleute und Interessierte.

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Weihnachtshochwasser Grund für Entwicklung

Die Studierenden forschten und entwickelten seit gut einem Jahr an der mobilen Messstation. Das Hochwasser an Weihnachten 2023 sei der Auslöser dafür gewesen, sagt Andreas Winter. "Wir haben gedacht, dass wir mit unserer Sensorik da unterstützen können." Dabei gehe es auch um Deichsicherheit, so der Professor. Aus anderen Projekten habe es Bodenfeuchtigkeitssensoren gegeben, die nun mit in die neue Messstation eingebaut wurden. "Dadurch können wir vielleicht auch Daten zur Deichstabilität melden." Die Sensoren können außerdem den Wasserstand messen, den Wasserdruck, die Sauerstoffsättigung des Wassers und an Land die Luftverschmutzung.

Flussüberwachung dadurch schnell und einfach

Die Feuerwehren, das Technische Hilfswerk und der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft-, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) sind begeistert von der neuen Technik. Man könne nun schnell, effizient und kostengünstig an Daten kommen, sagt Hergen Oetken vom NLWKN. Das sei gerade in Hochwasserlagen eine enorme Erleichterung. Denn die Daten werden über ein eigenes Funknetz verschickt, damit sie auch in Gegenden ohne Internetempfang auf die Website gelangen. Die Studierenden haben vor, die Möglichkeiten der neuen Messstation noch zu erweitern: Künftig sollen darüber auch andere Geräte gesteuert werden, beispielsweise Schleusentore, die bei Hochwasser geöffnet oder geschlossen werden können.

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Dieses Thema im Programm:

Hallo Niedersachsen | 24.03.2025 | 19:30 Uhr

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