Neue Forschungsanlage WiValdi soll Windenergie weiterbringen
Nach mehr als zwei Jahren Bauzeit ist im Landkreis Stade am Dienstag eine Anlage zur Erforschung der Windenergie eröffnet worden. Die Betreiber versprechen sich auch mehr Akzeptanz in der Bevölkerung.
Betrieben wird der Forschungspark namens WiValdi vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). "Die Windenergie hat noch weiteres großes technologisches Potenzial", sagte die Vorstandsvorsitzende des DLR, Anke Kaysser-Pyzalla. Man wolle die Forschung für die Gesellschaft und für die Wirtschaft nutzbar machen, sagte sie. Der Bau der Anlage, die in Krummendeich nahe der Elbmündung nordwestlich von Hamburg liegt, kostete rund 50 Millionen Euro.
Windkraft besser verstehen
Der Name WiValdi steht für Wind Validation. "WiValdi ermöglicht uns Wissenschaft im Originalmaßstab unter realen Umweltbedingungen. Unser Ziel ist dabei, die Windkraft als Ganzes mit all ihren Einflussfaktoren besser zu verstehen", heißt es vonseiten der DLR. Das Testfeld an der Niederelbe zwischen Cuxhaven und Stade steht auch anderen Forschungseinrichtungen und Unternehmen offen. Die Inbetriebnahme lief bereits seit vergangener Woche.
Weil: Chance einer großen wirtschaftlichen Stärkung
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) sagte bei der Eröffnung, der Klimaschutz sei eine enorm schwierige Aufgabe, der man sich stellen müsse, wenn man nicht unsagbare Alternativen in Kauf nehmen wolle. In Niedersachsen gebe es Vorzüge der Natur, beispielsweise bei den Windverhältnissen. "Es ist für uns die Chance auch einer großen wirtschaftlichen Stärkung", sagte Weil. Damit die Energiewende erfolgreich verlaufe, brauche es Forschung. "Deswegen ist unsere Unterstützung für Wivaldi auch eine strategische Entscheidung." Bezahlt wurde der Bau des Forschungsparks vom Bundesministerium für Klimaschutz und vom Wissenschaftsministerium Niedersachsen. Aus Niedersachsen kamen rund 16 Millionen Euro.
Forschung will Windkraft leiser und wirtschaftlicher machen
Dem DLR zufolge handelt es sich bei Wivaldi um eine "weltweit einzigartige Großforschungsanlage". Die Anlage besteht aus drei Windenergieanlagen, mehreren Messmasten und einer Leitwarte, in der die Forscherinnen und Forscher sitzen. Die gesamte Anlage ist mit mehr als 2.000 Sensoren ausgestattet, die unter anderem Windgeschwindigkeit, Luftfeuchtigkeit und Temperatur messen. Die Anlage erzeuge einen Datenschatz für die Wissenschaft, heißt es vom DLR. Das Ziel des DLR ist es, mit Unternehmen auf der Forschungsanlage neue Technologien zu entwickeln, um die Effizienz und die Wirtschaftlichkeit der Windenergie zu verbessern. So wird beispielsweise an intelligenten Rotorblättern geforscht, die sich an den Wind anpassen. Sie heißen Smartblades. Auch arbeiten Forscher auf der Anlage daran, Schallemissionen zu verringern. Damit soll die Akzeptanz der Windenergie verbessert werden.