Ein Polizeiauto steht hinter Absperrband am Tatort in Sarstedt. © NonstopNews Aktuell

Messerattacke in Sarstedt: Verdächtiger sollte abgeschoben werden

Stand: 06.09.2024 09:22 Uhr

Der 35-Jährige, der in Sarstedt (Landkreis Hildesheim) mutmaßlich einen 61-Jährigen getötet haben soll, wird in Deutschland offenbar seit zwei Jahren geduldet. Das teilte das Innenministerium mit.

Den Angaben zufolge hätte der Mann schon länger in den Irak abgeschoben werden sollen. Allerdings habe er am Verwaltungsgericht gegen seine Abschiebung geklagt. Seitdem wird der Iraker in Deutschland geduldet, heißt es aus dem Innenministerium.

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Der abgesperrte Tatort in Sarstedt. © Screenshot
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Asylantrag in Polen und Deutschland abgelehnt

Zum ersten Mal hatte der Mann demnach im Februar 2017 Asyl beantragt. Da er über Polen eingereist war, wurde er im August 2017 zurück nach Polen überstellt, nachdem das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) seinen Asylantrag abgelehnt hatte. 2022 sei er dann wieder nach Deutschland gekommen - das BAMF lehnte den Asylantrag erneut ab. Gegen die angedrohte Abschiebung klagte der Mann, seitdem sei er geduldet, so das Ministerium. Zunächst berichtete die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" (HAZ) darüber. Demzufolge dauerte die Bearbeitung von Asylklagen nach Angaben des niedersächsischen Justizministeriums im Jahr 2022 im Schnitt mehr als 28 Monate, im ersten Halbjahr 2024 seien es knapp 18 Monate.

Betreiber einer Geflüchteten-Unterkunft getötet

Der 35-Jährige sitzt seit Dienstag in Untersuchungshaft. Er soll den Betreiber einer Geflüchteten-Unterkunft in Sarstedt nach einem Streit mit einem Messer erstochen haben. Der Tatverdächtige lebte selbst in der Unterkunft. Bislang schweigt er zu den Vorwürfen. Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln wegen Totschlags.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 06.09.2024 | 08:00 Uhr

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