VIDEO: Waldbrand im Harz: Feuer unter Kontrolle (08.09.2024) (1 Min)

Waldbrand am Brocken: Lage im Harz bleibt angespannt

Stand: 10.09.2024 16:51 Uhr

Eigentlich sollte der Waldbrand im Harz nahe des Brockens längst gelöscht sein. Doch am Dienstag sind laut Landkreis Harz zehn neue Feuer entlang der Bahnstrecke der Brockenbahn aufgetreten.

"Die Lage am Brocken ist weiter angespannt", so meldet es der Landkreis Harz auf seiner Internetseite. Auch am Dienstag habe kein "Feuer aus" gemeldet werden können. 70 Feuerwehrleute seien am Boden im Einsatz gewesen. Doch wegen des anhaltenden Windes hätten sie am Nachmittag nicht weiter löschen können. Am Mittwoch soll der Einsatz am Boden fortgesetzt werden, so der Landkreis.

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Der Waldbrand hatte seinen Höhepunkt am Wochenende erreicht. Am Boden kämpften mehr als Hundert Einsatzkräfte von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk gegen die Flammen. Flugzeuge und Hubschrauber unter anderem von Bundeswehr und Bundespolizei bekämpften den Brand aus der Luft. Auch eine Spezialeinheit für Vegetationsbrände aus Niedersachsen war im Einsatz. Die Feuerwehr probierte außerdem eine brandhemmende Chemikalie aus, weil ein wichtiger Weg sonst in Flammen gestanden hätte - "mit Erfolg, das Feuer ist da nicht drübergegangen", sagte der Kreisbrandmeister des Landkreises Harz Kai-Uwe Lohse. Regenfälle in der Nacht zu Montag hatten die Lage dann entspannt. Anders als vom Kreisbrandmeister und dem Landkreis erwartet, konnte bisher aber nicht "Feuer aus" gemeldet werden.

Feuer am Brocken - war es Brandstiftung?

Ausgebrochen war der Waldbrand den Angaben des Landkreises Harz zufolge am Freitagnachmittag an mehreren Stellen nahe der Kesselklippe in der Nähe des Brockens. Kreisbrandmeister Lohse hält es für möglich, dass das Feuer gelegt wurde und verwies darauf, dass das Feuer zeitgleich an mehreren Stellen ausgebrochen war. Es gebe Videomaterial, auf dem das eindeutig zu sehen sei, sagte Lohse dem MDR. Der Harzer Nationalparkchef Roland Pietsch hingegen hält es nach eigenen Angaben für unwahrscheinlich, dass in dem unwegsamen Gelände acht Brände innerhalb kurzer Zeit gelegt wurden. Die Polizei hat ein Brandermittlungsverfahren eingeleitet. Angaben zur Ursache seien erst möglich, wenn Ermittlerinnen und Ermittler den Brandort untersuchen könnten, hieß es.

Kosten für Einsatz: Bis zu drei Millionen Euro

Die Kosten des Einsatzes schätzt Wernigerodes Oberbürgermeister Tobias Kascha (SPD) auf bis zu drei Millionen Euro. Er dringt auf eine schnelle Untersuchung der Brandursache: "Ist es Brandstiftung? Ist es die Dampflokomotive? Das wissen wir ja noch nicht klar", sagte Kascha am Montag.

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Brockenbahn steigt früher auf Dieselloks um

Unterdessen kündigten die Harzer Schmalspurbahnen am Dienstag an, bereits bei niedrigerer Waldbrandgefahr auf Dieselloks umzusteigen. Ab der zweithöchsten Warnstufe - Warnstufe vier - sollen Diesel- statt Dampfloks fahren, sagte eine Sprecherin. Bislang galt dies erst ab der höchsten Waldbrandwarnstufe. Je nach Lage könne auch bereits bei Gefahrenstufe drei entschieden werden, Dieselloks einzusetzen, hieß es. Die Entscheidung gelte zunächst vorübergehend. Wenn der Brand ausgewertet sei, werde noch einmal neu beraten. In der Vergangenheit war es entlang der Gleise mehrfach zu Bränden gekommen - möglicherweise wegen Funkenflugs aus den mit Kohle angetriebenen Dampfloks. Bestätigt wurde dieser Zusammenhang bislang nicht.

Tagelanger Brand am Königsberg im September 2022

Vor zwei Jahren hatte es an derselben Stelle schon einmal gebrannt. Tagelang versuchten die Feuerwehren damals den insgesamt zwölf Hektar großen Brand zu löschen. Zeitweise waren sieben Löschhubschrauber im Einsatz, auch zwei Löschflugzeuge aus Italien unterstützten. Der Landkreis Harz hatte seinerzeit den Katastrophenfall ausgerufen.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Regional Braunschweig | 10.09.2024 | 15:00 Uhr

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