Waldbrand am Brocken im Harz: Feuer unter Kontrolle
Die Löscharbeiten aus der Luft haben laut Einsatzleitung Wirkung gezeigt: Der Waldbrand am Brocken im Harz breite sich nicht weiter aus. Wie lange die Löscharbeiten noch dauern, ist unklar.
Das Feuer ist jetzt unter Kontrolle, teilte die Einsatzleitung Schierke dem NDR Niedersachsen am Samstagabend mit. Bis zur Dunkelheit sollen noch Löschflüge stattfinden. In der Nacht zu Sonntag finden demnach Patrouillen-Fahrten statt - außerdem sollen die Brandschneisen nass gehalten werden. Am Sonntagmorgen sollen Löschhubschrauber und -flugzeuge von Braunlage aus starten. Für die Region rund um den Brocken gelten Gefahrenmeldungen. Die Brockenbahn ist weiterhin gesperrt.
Nasse Schutzstreifen sollen Feuer in Schach halten
Am Samstag hatte es auf einer Länge von 1.000 Metern am Königsberg, unterhalb des Brockens, gebrannt. Flugzeuge, zwei Hubschrauber und am Boden rund 250 Einsatzkräfte waren im Einsatz, wie der Landkreis Harz auf Facebook mitteilte. Weitere Hubschrauber seien hinzugekommen. Auch die Luftwaffe der Bundeswehr half bei der Brandbekämpfung.
Damit sich das Feuer nicht ausbreitet, schlugen Einsatzkräfte am Boden Schutzstreifen, die auch befeuchtet werden, teilte die Einsatzleitung mit. Es soll verhindert werden, dass sich der Brand auf das Moor in Eckerloch ausbreitet. In Elend in Sachsen-Anhalt wurde ein Hubschrauber-Flugplatz eingerichtet. Zudem sei der Wasserbetankungsplatz in Aue Hattorf einsatzbereit, hieß es vom Landkreis.
Brandstellen im Harz schließen sich zu Feuerfront zusammen
Das Feuer hat sich durch das trockene Holz gefressen. Wann die Löscharbeiten beendet sein könnten, ist unklar. Es werde damit gerechnet, dass sie noch Tage andauern, sagte der Einsatzleiter am Samstagmittag. Meteorologen rechnen erst in der Nacht zu Montag mit Niederschlägen in der Region. Die Löscharbeiten am Brocken seien schwierig, sagte ein Landkreis-Sprecher. Am Samstagvormittag habe es auf einer Länge von 1.000 Metern gebrannt, hieß es seitens des Landkreises. Viele der einzelnen Brandstellen hätten sich zu einer Feuerfront zusammengeschlossen.
Waldbrand im Harz: Ursache noch unklar
Der Waldbrand war den Angaben des Landkreises zufolge am Freitag gegen 14 Uhr nahe der Kesselklippe am Brocken an mehreren Stellen ausgebrochen. Was ihn ausgelöst hat, ist noch unklar. Die Rauchwolke war bald kilometerweit zu sehen. Weil das Feuer einzelne Schutzstreifen übersprungen hatte, hätten sich einige Feuerwehrleute zurückziehen müssen, so der Landkreis.
500 Menschen vom Brocken evakuiert
500 Menschen - darunter Wanderer, Sportler und Touristen - wurden am Freitagnachmittag vom Brocken mit Bussen in Sicherheit gebracht. Die Harzer Schmalspurbahnen stellten den Verkehr auf der Strecke zwischen Drei Annen Hohne und dem Brocken ein. Eine Bahn, die unterwegs war, wurde evakuiert. Fahrgäste wurden von Bussen zurück ins Tal gebracht. Die Evakuierung des Brockens war laut Landkreis am Freitagabend abgeschlossen.
Obwohl das Gebiet im Nationalpark gesperrt ist, sind laut Einsatzleitung immer noch Wanderer in dem Gebiet unterwegs. Der Kreis rief die Menschen auf, Straßen und Zufahrtswege rund um Wernigerode-Schierke und den Brocken freizuhalten und Einsatzkräfte nicht zu behindern. Die Polizei reguliere den Zugang zum Einsatzgebiet, so der Landkreis. Für den Brockenlauf am Samstag wurde eine Alternativroute erarbeitet.
Tagelanger Brand am Königsberg im September 2022
"Im Vergleich zu vor zwei Jahren ist die Lage auf jeden Fall schwieriger und schlimmer anzuerkennen", sagte Einsatzleiter Jerry Grunau dem MDR mit Blick auf den jetzigen Waldbrand.
Vor zwei Jahren hatte es an derselben Stelle schon einmal gebrannt. Tagelang versuchten die Feuerwehren damals den insgesamt zwölf Hektar großen Brand zu löschen. Zeitweise waren sieben Löschhubschrauber im Einsatz, auch zwei Löschflugzeuge aus Italien unterstützten. Der Landkreis Harz hatte seinerzeit den Katastrophenfall ausgerufen.