Ex-VW-Chef Winterkorn © Screenshot

Prozess geplatzt: Winterkorn monatelang nicht verhandlungsfähig

Stand: 01.10.2024 16:33 Uhr

Nach einem Unfall des 77-Jährigen wird die Verhandlung in der Dieselaffäre ausgesetzt. Der Prozess gegen Ex-VW-Chef Martin Winterkorn wird frühestens Anfang 2025 fortgesetzt.

Ein medizinisches Gutachten habe ergeben, dass Winterkorn "mindestens in den nächsten Monaten nicht in der Lage sein wird, an Gerichtsverhandlungen teilzunehmen", teilte das Landgericht Braunschweig am Dienstag mit. Die Verhandlung könne dadurch nicht innerhalb der gesetzlich vorgeschriebenen Unterbrechungsfrist fortgesetzt werden. Es werde nun geprüft, ob eine Neuansetzung für das erste Quartal 2025 möglich ist.

Einzelheiten zum Unfall und Winterkorns Gesundheitszustand nicht bekannt

Der Prozess war wegen der Verletzung von Winterkorn Mitte September bereits verschoben worden. Der ehemalige VW-Boss hatte sich laut Gericht im häuslichen Umfeld so schwer verletzt, dass er ins Krankenhaus musste. Genauere Einzelheiten zu den Umständen des Unfalls und Winterkorns aktuellen Gesundheitszustand sind bisher nicht bekannt. Neun Jahre nach dem Auffliegen des Dieselskandals bei Wolfsburger Autokonzern hatte der Prozess gegen Winterkorn erst Anfang September begonnen.

Winterkorn: Bereits zweiter Prozess der wegen gesundheitlicher Probleme platzt

Es ist nicht der erste Prozess, der gegen Winterkorn wegen gesundheitlicher Probleme geplatzt ist. Ursprünglich sollte Winterkorn bereits im ersten großen Betrugsprozess in Braunschweig mit vier anderen Ex-VW-Managern und -Ingenieuren angeklagt werden. Kurz vor Prozessstart im Jahr 2021 wurde sein Komplex abgetrennt - er sollte nun nachgeholt werden. Für das Verfahren waren fast 90 Termine bis September 2025 angesetzt.

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