5.000 Menschen ziehen auf der CSD-Parade durch Braunschweig
Der Christopher Street Day (CSD) in Braunschweig wurde von mehreren Zwischenfälle überschattet. Trotz verschärfter Sicherheitsvorkehrungen kam es zu Provokationen.
An der CSD-Parade in Braunschweig nahmen nach Polizeiangaben rund 5.000 Menschen teil. Vor der Parade soll eine 15-köpfige Gruppe Teilnehmende des CSD provoziert haben. Die Störer erhielten den Angaben zufolge einen Platzverweis und wurden von der Polizei zum Hauptbahnhof begleitet. Auch während des Umzuges sei es zu queerfeindlichen Pöbeleien gekommen, die demnach ebenfalls mit Platzverweisen geahndet wurden.
CSD-Organisator: "Polarisierung nimmt zu"
Um die Veranstaltung für alle sicher zu gestalten, wurden in Braunschweig zusätzliche, private Sicherheitskräfte eingesetzt. "Wir leben in einer politisch aufgeheizten Stimmung und die Polarisierung nimmt zu", sagte Björn Waldmann, Sprecher des CSD-Organisationsteams, dem NDR Niedersachsen. Nach dem Vorfall im vergangenen Jahr riet Waldmann dazu, sich in Gruppen zu bewegen und für Vorfälle sensibel zu sein.
Mutmaßlich homophober Angriff beim Christopher Street Day 2023
Hintergrund der verschärften Sicherheitsmaßnahmen ist ein Angriff auf einen 22-jährigen Teilnehmer des CSD 2023. Fünf Personen sollen den Mann aus der queeren Szene "aufgrund seines Erscheinungsbildes" geschlagen und getreten haben, hieß es damals von der Polizei. Auch als er am Boden lag, hätten die Beschuldigten demnach nicht von ihm abgelassen.
Kundgebungen und Party beim CSD
Die sogenannte Pride Season in Braunschweig steht unter dem Motto: "Dresscode Vielfalt - Gerechtigkeit ins Grundgesetz". Nach einem zweiwöchigen Rahmenprogramm begann das CSD-Wochenende mit einer Auftaktkundgebung am Freitagabend vor dem Braunschweiger Schloss mit zahlreichen Künstlerinnen und Künstlern. Weitere Infos zum Programm der "Pride-Weeks" gibt es online.
CSD in Braunschweig war früher "Sommerlochfestival"
Der erste CSD in Braunschweig hatte als eintägiges Straßenfest unter dem Namen "Sommerlochfestival" im Jahr 1996 stattgefunden. Seit 2016 versuchen die Veranstaltenden, die überregional weniger bekannte Bezeichnung "Sommerlochfestival" in den Hintergrund zu rücken und den CSD zu etablieren.