Innenministerin Daniela Behrens (SPD) vor einer Nissenhütte im Grenzdurchgangslager Friedland (Landkreis Göttingen). © Swen Pförtner/dpa Foto: Swen Pförtner/dpa

Behrens im Grenzdurchgangslager Friedland: "Belastung ist hoch"

Stand: 29.08.2023 19:03 Uhr

Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens hat erstmals das Grenzdurchgangslager Friedland besucht. Die Aufnahme von Geflüchteten sei eine staatliche und gesamtgesellschaftliche Aufgabe, sagte sie.

"Es bleibt unsere humanitäre Verpflichtung, Schutzberechtigten einen sicheren Weg nach Deutschland zu ermöglichen, ihnen Schutz zu gewähren und sie willkommen zu heißen", sagte die SPD-Politikerin am Dienstag bei ihrem Antrittsbesuch im Grenzdurchgangslager im Landkreis Göttingen. Dort besichtigte sie unter anderem neu errichtete Gebäude zur Unterbringung und traf sich mit Vertretern der örtlichen Hilfsorganisationen. Derzeit sind 372 Menschen in Friedland untergebracht.

Daniela Behrens (SPD), Innenministerin Niedersachsen, spricht bei der Vorstellung des Verfassungsschutzberichts 2022 im niedersächsischen Innenministerium. © dpa-Bildfunk Foto: Michael Matthey/dpa
AUDIO: Innenministerin Behrens über Zuwanderung: "Kommen an unsere Grenzen" (22.08.2023) (6 Min)

Behrens: Auch Fluchtursachen in Heimatländern bekämpfen

Neubau der Landesaufnahmebehörde am Grenzdurchgangslager Friedland (Landkreis Göttingen). © Swen Pförtner/dpa Foto: Swen Pförtner/dpa
In der Landesaufnahmebehörde sind neue Gebäude zur Unterbringung gebaut worden.

Kommunen und die Landesaufnahmebehörden stünden vor großen Herausforderungen, unterstrich Behrens. "Die Belastung ist hoch." Es brauche eine faire Lastenverteilung zwischen Bund, Ländern und Kommunen. Die Ministerin warb außerdem für die Bekämpfung von Fluchtursachen in den Heimatländern. "Auch in diesem Sommer erleben wir wieder eine steigende Zahl von Menschen, die die so gefährliche Überfahrt über das Mittelmeer wagen und sich dabei kriminellen Schleppern ausliefern." Auch die EU-Außengrenzen müssten gesichert werden, um schon dort über einen Teil der Schutzgesuche zu entscheiden.

Zahl der Asylanträge in Niedersachsen gestiegen

Die Zahl der Geflüchteten ist in diesem Jahr gestiegen. Von Anfang Januar bis Ende Juli beantragten rund 19.000 Menschen in Niedersachsen Asyl. Im selben Zeitraum ein Jahr zuvor waren es rund 12.600. Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine sind darin nicht enthalten, weil sie kein Asyl beantragen müssen. Mitte August waren im Land rund 110.000 Vertriebene aus der Ukraine erfasst.

Weitere Informationen
Der Niedersächsische Staatsgerichtshof in Bückeburg mit Landgericht, Amtsgericht und Staatsanwaltschaft. © picture alliance/dpa/Holger Hollemann Foto: Holger Hollemann

Niedersachsen: Acht Landkreis erheben Verfassungsbeschwerde

Sie sehen sich in ihrem Selbstverwaltungsrecht verletzt. Ein Gesetz verpflichte sie, Schulden machen zu müssen. (18.08.2023) mehr

Die Südseite des Neuen Rathauses in Hannover vom Maschpark aus gesehen. © NDR Foto: Julius Matuschik

Geplante Unterkunft für Geflüchtete: Kritik an Kommunikation

Die Unterkunft soll in Hannover-Kirchrode entstehen. Ein Bürgerverein wirft der Stadt Hannover fehlende Transparenz vor. (18.08.2023) mehr

Salim Osman arbeitet als Gärtner in einem Betrieb bei Osnabrück. © NDR

Immer mehr Geflüchtete beginnen eine Ausbildung

Das Ausbildungsjahr hat am Dienstag begonnen. Immer mehr Stellen werden mit Geflüchteten besetzt. Kein einfacher, aber ein lohnender Weg. (01.08.2023) mehr

Eine geflüchtete Familie kommt am Flughafen in Hannover an. © picture alliance/dpa/Julian Stratenschulte Foto: Julian Stratenschulte

Zahl der Asylsuchenden im ersten Halbjahr deutlich gestiegen

In der ersten Jahreshälfte gab es in Niedersachsen fast 6.000 Anträge mehr. Auch deutschlandweit stiegen die Zahlen. (29.07.2023) mehr

Eine im Bau befindliche und noch unbewohnte Containerstadt für Flüchtlinge in Hannover Vinnhorst. © picture alliance / dpa | Holger Hollemann Foto: Holger Hollemann

Niedersachsen will mehr Platz für Geflüchtete schaffen

Die Plätze in der Landesaufnahmebehörde sollen von 5.000 auf 7.500 steigen. Dafür sind neue Standorte geplant. (07.07.2023) mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Regional Braunschweig | 30.08.2023 | 06:30 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Migration

Mehr Nachrichten aus der Region

Ein Neugeborenes trinkt an der Brust der Mutter © Colourbox Foto: Sergey Novikov

Muttermilch spenden: Ab sofort in Göttingen möglich

Die Muttermilch wird für die Versorgung von Frühchen und Neugeborenen an der Universitätsmedizin Göttingen genutzt. mehr

Aktuelle Videos aus Niedersachsen