Behrens im Grenzdurchgangslager Friedland: "Belastung ist hoch"
Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens hat erstmals das Grenzdurchgangslager Friedland besucht. Die Aufnahme von Geflüchteten sei eine staatliche und gesamtgesellschaftliche Aufgabe, sagte sie.
"Es bleibt unsere humanitäre Verpflichtung, Schutzberechtigten einen sicheren Weg nach Deutschland zu ermöglichen, ihnen Schutz zu gewähren und sie willkommen zu heißen", sagte die SPD-Politikerin am Dienstag bei ihrem Antrittsbesuch im Grenzdurchgangslager im Landkreis Göttingen. Dort besichtigte sie unter anderem neu errichtete Gebäude zur Unterbringung und traf sich mit Vertretern der örtlichen Hilfsorganisationen. Derzeit sind 372 Menschen in Friedland untergebracht.
Behrens: Auch Fluchtursachen in Heimatländern bekämpfen
Kommunen und die Landesaufnahmebehörden stünden vor großen Herausforderungen, unterstrich Behrens. "Die Belastung ist hoch." Es brauche eine faire Lastenverteilung zwischen Bund, Ländern und Kommunen. Die Ministerin warb außerdem für die Bekämpfung von Fluchtursachen in den Heimatländern. "Auch in diesem Sommer erleben wir wieder eine steigende Zahl von Menschen, die die so gefährliche Überfahrt über das Mittelmeer wagen und sich dabei kriminellen Schleppern ausliefern." Auch die EU-Außengrenzen müssten gesichert werden, um schon dort über einen Teil der Schutzgesuche zu entscheiden.
Zahl der Asylanträge in Niedersachsen gestiegen
Die Zahl der Geflüchteten ist in diesem Jahr gestiegen. Von Anfang Januar bis Ende Juli beantragten rund 19.000 Menschen in Niedersachsen Asyl. Im selben Zeitraum ein Jahr zuvor waren es rund 12.600. Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine sind darin nicht enthalten, weil sie kein Asyl beantragen müssen. Mitte August waren im Land rund 110.000 Vertriebene aus der Ukraine erfasst.