Zahl der Asylsuchenden im ersten Halbjahr deutlich gestiegen
Im ersten Halbjahr sind in Niedersachsen deutlich mehr Asylanträge gestellt worden. In diesem Zeitraum gingen rund 16.800 Anträge ein, im Vorjahreszeitraum waren es noch knapp 11.100.
Von Januar bis Juni dieses Jahres stellten viele Menschen aus Syrien, der Türkei, Afghanistan, Kolumbien und dem Irak einen Asylantrag in Niedersachsen, wie das Innenministerium in Hannover auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Eine genaue Aufschlüsselung nach Herkunftsländern lag zunächst nicht vor.
Zahl der Anträge deutlich unter dem Niveau von 2015
Der Anstieg ist auch bundesweit festzustellen. In der ersten Jahreshälfte gingen beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge in Nürnberg 150.166 Erstanträge auf Asyl ein, wie aus einer vor einigen Wochen veröffentlichten Statistik der Behörde hervorgeht. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres lag die Zahl bei 84.583. Das bedeutet einen Anstieg um 77,5 Prozent. 11.860 Anträge betrafen allerdings Kinder, die in Deutschland zur Welt kamen und noch kein Jahr alt sind. Die Zahl liegt auch noch deutlich unter den Jahren 2015 und 2016, als bis zu 745.000 Anträge in einem Jahr gestellt worden waren.
Mehr Menschen aus Russland beantragen Asyl in Deutschland
Das Bürgerkriegsland Syrien stellt mit 44.394 Asylsuchenden die größte Gruppe, gefolgt von Afghanistan (28.635) und dem Nato-Partner Türkei (19.857). Auffällig ist der Anstieg der Zahl der Asylsuchenden aus Russland: Insgesamt 4.154 Menschen aus Russland baten zwischen Januar und Juni um Asyl in Deutschland, alleine 617 im Monat Juni. Im gesamten Jahr 2022 hatte die Zahl der Erstanträge aus Russland bei 2.851 gelegen.