Eine geflüchtete Familie kommt am Flughafen in Hannover an. © picture alliance/dpa/Julian Stratenschulte Foto: Julian Stratenschulte

Zahl der Asylsuchenden im ersten Halbjahr deutlich gestiegen

Stand: 29.07.2023 09:27 Uhr

Im ersten Halbjahr sind in Niedersachsen deutlich mehr Asylanträge gestellt worden. In diesem Zeitraum gingen rund 16.800 Anträge ein, im Vorjahreszeitraum waren es noch knapp 11.100.

Von Januar bis Juni dieses Jahres stellten viele Menschen aus Syrien, der Türkei, Afghanistan, Kolumbien und dem Irak einen Asylantrag in Niedersachsen, wie das Innenministerium in Hannover auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Eine genaue Aufschlüsselung nach Herkunftsländern lag zunächst nicht vor.

VIDEO: Wie läuft es mit der Unterbringung von Geflüchteten? (19.07.2023) (5 Min)

Zahl der Anträge deutlich unter dem Niveau von 2015

Der Anstieg ist auch bundesweit festzustellen. In der ersten Jahreshälfte gingen beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge in Nürnberg 150.166 Erstanträge auf Asyl ein, wie aus einer vor einigen Wochen veröffentlichten Statistik der Behörde hervorgeht. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres lag die Zahl bei 84.583. Das bedeutet einen Anstieg um 77,5 Prozent. 11.860 Anträge betrafen allerdings Kinder, die in Deutschland zur Welt kamen und noch kein Jahr alt sind. Die Zahl liegt auch noch deutlich unter den Jahren 2015 und 2016, als bis zu 745.000 Anträge in einem Jahr gestellt worden waren.

Mehr Menschen aus Russland beantragen Asyl in Deutschland

Das Bürgerkriegsland Syrien stellt mit 44.394 Asylsuchenden die größte Gruppe, gefolgt von Afghanistan (28.635) und dem Nato-Partner Türkei (19.857). Auffällig ist der Anstieg der Zahl der Asylsuchenden aus Russland: Insgesamt 4.154 Menschen aus Russland baten zwischen Januar und Juni um Asyl in Deutschland, alleine 617 im Monat Juni. Im gesamten Jahr 2022 hatte die Zahl der Erstanträge aus Russland bei 2.851 gelegen.

Weitere Informationen
Hauptstadtkorrespondentin Katharina Seiler live aus Berlin. © Screenshot
4 Min

Flüchtlingsgipfel: Kommunen hoffen auf Einigung in Berlin

Wie viele Gemeinden, sieht die Samtgemeinde Gellersen in den Finanzen das größte Problem. Worauf einigen sich Bund und Länder? (15.06.2023) 4 Min

Flüchtlinge sind in einem der Zelte einer provisorischen Flüchtlingsunterkunft unterwegs. © dpa Foto: Arne Dedert

Niedersachsen: Asyl-Kompromiss der EU stößt auf geteiltes Echo

Die Landesregierung begrüßt, dass es einen Kompromiss gibt. Kritik kommt unter anderem von den Grünen und der AWO. (09.06.2023) mehr

Ein Schiff mit geflüchteten Menschen an einem Hafen. © Screenshot
1 Min

EU-Innenminister beschließen verschärftes Asylrecht

Unter anderem ist ein deutlich härterer Umgang mit Geflüchteten ohne Bleibeperspektive geplant. Reaktionen aus Niedersachsen. (09.06.2023) 1 Min

Eine im Bau befindliche und noch unbewohnte Containerstadt für Flüchtlinge in Hannover Vinnhorst. © picture alliance / dpa | Holger Hollemann Foto: Holger Hollemann

Niedersachsen will mehr Platz für Geflüchtete schaffen

Die Plätze in der Landesaufnahmebehörde sollen von 5.000 auf 7.500 steigen. Dafür sind neue Standorte geplant. (07.07.2023) mehr

Geflüchtete besuchen einen Erstorientierungskurs. © dpa-Bildfunk Foto: Sebastian Kahnert

Großer Bedarf an Kursen für Geflüchtete - aber es fehlt Geld

Das bemängelt zumindest die zuständige Zentralstelle. Die Kurse sollen Geflüchteten helfen, sich im Alltag zurechtzufinden. (22.05.2023) mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 29.07.2023 | 11:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Migration

Mehr Nachrichten aus Niedersachsen

Boris Pistorius spricht in ein Mikrofon © picture alliance/dpa | Sven Hoppe Foto: Sven Hoppe

Pistorius: "Stehe nicht für Kanzlerkandidatur zur Verfügung"

Das erklärte der Verteidigungsminister in einer Videobotschaft. Zuvor bekam er im ARD-DeutschlandTrend deutlich mehr Zustimmung als Kanzler Olaf Scholz. mehr

Das Logo von #NDRfragt auf blauem Hintergrund. © NDR

Umfrage zum Fachkräftemangel: Müssen wir alle länger arbeiten?