Batteriefabrik in Osteuropa: VW verschiebt Entscheidung
Bei der Auswahl eines Standorts für eine Batteriezellfabrik in Osteuropa will sich Volkswagen mehr Zeit nehmen. In der Diskussion sind unter anderem Tschechien, Ungarn, Polen und die Slowakei.
In diesem Jahr sei keine Entscheidung zu erwarten, sagte ein VW-Sprecher am Freitag. "Es besteht kein Handlungsdruck, da wir uns angesichts der aktuellen Umstände etwas mehr Zeit für die Entscheidungsfindung nehmen." Die tschechische Konzerntochter Skoda hatte erwartet, dass der Standort noch 2022 bekannt gegeben wird. Der tschechischem Presseagentur CTK zufolge könnte sich der Beschluss mehrere Monate verzögern.
Landeschef Weil setzt sich für Batteriefabrik in Emden ein
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat sich derweil am Freitag bei einer Betriebsversammlung im Volkswagen-Werk Emden dafür ausgesprochen, eine Batteriezellfabrik in der Hafenstadt zu bauen. Er sei davon überzeugt, dass das Werk seine besten Zeiten noch vor sich habe, sagte der Landeschef vor rund 4.000 Beschäftigten.
Betriebsrat fordert weiteren Standort in Deutschland
Bislang plant Volkswagen mit Partnerunternehmen europaweit sechs Batteriefabriken. Sie alle sollen bis 2030 fertiggestellt sein. Die erste wird seit Juli in Salzgitter gebaut, weitere sind in Schweden und Spanien vorgesehen. Der VW-Betriebsrat forderte jüngst, mindestens ein weiteres Werk in Deutschland anzusiedeln.