VfL Wolfsburg feiert Arbeitssieg gegen Union Berlin
Fußball-Bundesligist VfL Wolfsburg hat am Sonnabend einen glücklichen Erfolg eingefahren. In einer insgesamt schwachen Partie beider Teams gewannen die Niedersachsen gegen den 1. FC Union Berlin mit 1:0 (0:0).
Ridle Baku erzielte das Tor des Tages für die Grün-Weißen, die damit den zweiten Dreier in Folge feierten. "Das ist ein kleiner Befreiungsschlag", freute sich der Matchwinner über den ersten Heimsieg des VfL: "Es tut gut, auch mal vor heimischer Kulisse Punkte zu holen. So kann es weitergehen."
Dank des Erfolgs kletterten die Niedersachsen in der Tabelle auf Rang neun - und stehen einen Platz hinter den Köpenickern, die einen Zähler vor den Wolfsburgern liegen.
Schwaches Spiel beider Teams
Trotz des jüngsten 3:1 beim 1. FC Heidenheim war bei den "Wölfen" von neu gewonnenem Selbstvertrauen anfangs nichts zu spüren. Die Elf von Trainer Ralph Hasenhüttl hatte gegen passive Berliner zwar deutlich mehr Ballbesitz, wusste damit allerdings wenig anzufangen. Bis auf einen Abschluss von Sturmspitze Tiago Tomas in der 25. Minute, der eher an eine Rückgabe denn an eine Torchance erinnerte, und einen Schuss von Baku ans Außennetz (38.) brachten die Grün-Weißen im ersten Durchgang offensiv nichts zu Stande.
Die Köpenicker standen dem in nichts nach. Tief stehen und früh pressen war die taktische Marschroute der Unioner, was zu einer Partie führte, die die Frustrationsgrenze der Zuschauer im Stadion austestete. Die einzige Chance des FCU im ersten Durchgang resultierte - wenig überraschend - aus einem Standard. Nach einer Ecke lenkte Berlins Stürmer Jordan den Ball mit der Schulter knapp über das VfL-Tor (6.). Mehr kam von den Gästen nicht, die in bisher elf Saisonspielen neun Tore erzielten und damit nach dem FC St. Pauli (sieben Treffer) die zweitschlechteste Offensive der Liga stellen.
Baku trifft aus dem Nichts für Wolfsburg
Es blieb auch nach dem Seitenwechsel zunächst eine schwache Partie beider Mannschaften. Berlins Aljoscha Kemlein schoss in der 60. mit einem Schlenzer und in der 70. Minute mit einem Freistoß zweimal knapp vorbei. Wolfsburg zeigte bis dahin keine Offensivbemühungen - und ging dennoch in Führung! Nach einem Pass von Bence Dardai landete der Ball bei Baku, der trocken aus knapp zehn Metern zum 1:0 für die Hausherren traf.
Der Treffer tat dem Spiel merklich gut. Union musste aus seinem Schneckenhaus heraus und drängte auf den Ausgleich. Jordan köpfte in der 74. Minute gefährlich auf das Tor der Wolfsburger, VfL-Keeper Kamil Grabara lenkte den Ball um den Pfosten. Der agile Kemlein hatte in der 78. Minute die nächste Chance auf das 1:1, sein Schuss ging allerdings links am Tor vorbei. Nach den beiden Möglichkeiten standen die Hausherren defensiv besser - und brachten den zweiten Sieg in Folge über die Zeit.
Ausschreitungen vor dem Stadion
Jenseits des Platzes kam es vor der Partie am Gästeeingang des Stadions zu einer Schlägerei zwischen Berliner Fans und der Polizei. Die Darstellungen darüber gehen auseinander. Die Polizei Wolfsburg schrieb in dem sozialen Netzwerk "X "von "tätlichen Angriffen auf Einsatzkräfte, von denen einige leicht verletzt wurden". Ein Strafverfahren gegen die daran beteiligten Anhänger werde eingeleitet.
Nach Angaben der Polizei wurden zwei Personen vorläufig festgenommen. Bei den Angriffen seien neun Beamte verletzt worden. Diese mussten sich im Klinikum Wolfsburg behandeln lassen.
Nach bisherigen Polizei-Erkenntnissen wurde einem Gastfan aus bisher nicht bekannten Gründen durch Ordner der Zutritt zum Stadion verweigert. In der Folge kam es zu einer Auseinandersetzung zwischen den Berliner Fans und Ordnern, woraufhin Einsatzkräfte einschreiten mussten und es dann zu tätlichen Angriffen auf die Polizeibeamten kam.
Die Fanhilfe des 1. FC Union berichtete wiederum von einem "überzogenen Einsatz der Polizei" und dem Einsatz von Pfefferspray inmitten einer Menschengruppe. Aus Protest gegen dieses Vorgehen verzichteten die Union-Anhänger darauf, während des Spiels Zaunfahnen im Gästeblock aufzuhängen.