VfL Wolfsburg : 1. FC Union Berlin

Fazit:
Der VfL Wolfsburg setzt seinen Lauf unter Ralph Hasenhüttl fort und gewinnt mit 1:0 gegen Union Berlin. Für diese drei Zähler haben die Wölfe in einem sehr zähen Spiel viel ackern müssen. Zwar hat Wolfsburg von Anfang bis Ende der Partie wesentlich mehr Ballbesitz generiert, klare Chancen indes vermissen lassen. So ist die Begegnung sehr lange offen gewesen und letztlich durch einen schönen Treffer von Baku (71.) entschieden worden. Union Berlin ist zu spät den Weg in die Offensive angetreten und setzt den negativen Trend in der Bundesliga weiter fort.

Frederik Rønnow wehrt einen direkten Freistoß von Arnold zur Seite ab. Anschließend gewinnt Union den Ball und marschiert wieder nach vorne. Womöglich ist das eine der letzten Aktionen.

Fünf Minuten gibt es obendrauf. Der VfL haut das Leder nur noch lang weg und hofft, das Ergebnis über die Zeit zu retten.

Wolfsburg steht mit Mann und Maus am und im eigenen Sechzehner. Berlin rennt an und will unbedingt den Ausgleich.

In der Schlussphase übernimmt Christopher Trimmel Verantwortung und holt die nächste Ecke raus. Wolfsburg hat defensiv nun ordentlich zu tun und sehnt sich den Schlusspfiff herbei.

Die Uhr tickt erbarmungslos runter. Inklusive Nachspielzeit dürften nicht mehr als acht Minuten zu spielen sein. Derweil klärt Vavro eine Trimmel-Hereingabe zur harmlosen Ecke.

Bo Svensson peitscht seine Mannen nach vorne. Jedoch passen die Gastgeber auf und fangen die allermeisten Versuche bereits auf Höhe der Mittellinie ab. Das wird noch ein heißer Tanz in Niedersachsen.

Bleibt es beim 1:0 für den VfL? Dann wären die Wölfe bis auf einen Zähler dran an den Berlinern und immerhin Tabellenneunter.

Minute für Minute wird Union Berlin offensiver. Die Hauptstädter sind auf dem Papier bisher knapp drei Kilometer mehr gelaufen und hauen sich in dieser Schlussphase voll rein.

Starke Parade! Grabara wischt einen Abschluss von Jordan Siebatcheu, der quasi schon im Fallen gewesen ist, um den rechten Pfosten. Die folgende Ecke bringt nichts ein.

Dieses relativ späte 0:1 hat Union zugesetzt. Sicherlich haben sich die Gäste schon auf ein 0:0 eingestellt und haben nun nicht mehr allzu viel Zeit, um in der Fremde zu punkten.

...der ruhende Ball bringt keine Gefahr. Aljoscha Kemlein schießt anderthalb Meter rechts vorbei.

Die Gäste ziehen einen Freistoß ca. 23 Meter vor dem Tor...

Kurz vor seiner Auswechslung hat Tiago Tomás noch eine gute Chance gehabt, jedoch auch im Abseits gestanden. Viel Drama um nichts.

Ralph Hasenhüttl zückt den Doppelwechsel beim VfL. Nmecha und Wind ersetzen Tiago Tomás und Wimmer.

Zu hoch! Aus der zweiten Reihe zieht Aljoscha Kemlein mit links ab. Er setzt das Leder klar über das Tor.

Weder die Wölfe noch die Eisernen möchten zu viel riskieren und stehen insgesamt eher kompakt. Union Berlin lässt die Hausherren weiterhin kommen, zumal die auch nicht wissen, was sie mit dem ganzen Ballbesitz anfangen sollen.

Beim Heimteam machen sich einige Akteure bereit für einen Einsatz. Ralph Hasenhüttl muss ein paar neue Impulse bringen, denn so winkt wohl ein torloses Remis.

Wieder geht es über Hollerbach. Der setzt sich nach einem Pass von Haberer auf dem rechten Flügel gut gegen Koulierakis durch und will in die Gefahrenzone spielen. Soweit kommt es gar nicht, weil VfL-Schlussmann Kamil Grabara zupackt.

Das geht als Halbchance durch! Trimmel flankt auf den eingewechselten Rothe, der den Ball mit dem Kopf nur halb erwischt.

Union ist druckvoller aus der Kabine gekommen, wobei das Spiel inzwischen bereits wieder abgeflacht ist. Wolfsburg hat das Zepter wieder übernommen und schiebt den Ball mehr oder weniger planlos von A nach B.

Hollerbach bringt auf dem rechten Flügel deutlich mehr Geschwindigkeit mit als Gegenspieler Vavro. Am Ende segelt seine Flanke an Freund und Feind vorbei. Das muss alles viel genauer werden.

Kamil Grabara entschärft einen zu zentral gezirkelten Standard von Christopher Trimmel.

Zur Pause haben die Gäste aus Berlin doppelt gewechselt. Bei Wolfsburg gibt es keine Veränderungen.

Halbzeitfazit:
Torlos geht es zwischen Wolfsburg und Union in die Pause! Es ist wahrlich keine Hälfte für Ästheten gewesen. Der VfL Wolfsburg hat von Beginn an wesentlich mehr Ballbesitz gehabt, mit dieser Dominanz am Ball jedoch wenig bis gar nichts anfangen können. Die erste gute Möglichkeit haben die Gäste verbucht, die im weiteren Verlauf aber zumeist nur über lange Bälle oder eine Einzelaktion zum Zuge gekommen sind. Insgesamt ist es ein sehr taktisch geprägtes Spiel mit wenigen spielerischen Highlights. Bis gleich.

Gleich geht es in die Pause. Fällt noch ein später Treffer? In dieser Szene wuchtet Amoura die Kugel aus 18 Metern über den Berliner Kasten.

Ridle Baku versucht sich aus der zweiten Reihe. Doch Tiago Tomás fälscht im Zentrum ab. Das Spielgerät flattert am linken Eck vorbei.

Die eingeblendete Statistik verrät gerade, dass der 1. FC Union Berlin doppelt so lange benötigt, um den Ball nach Verlust zurückzuerobern. Während Wolfsburg sich die Murmel keine 15 Sekunden nach Verlust wiederholt, brauchen die Hauptstädter 29 Sekunden.

Gute Chance für die Wölfe! Tiago Tomás schickt Ridle Baku steil auf die Reise. Der tankt sich rechts schön durch und zieht blitzschnell in die Zentrale. Aus recht spitzem Winkel trifft er lediglich das Außennetz.

Physisch sind beide Teams präsent und streuen immer wieder kleinere Fouls ein, um mögliche Angriffe des Gegners rechtzeitig zu unterbinden.

Maximilian Arnold zirkelt einen Freistoß halbhoch in den gegnerischen Strafraum. Frederik Rønnow will den Ball an der Grundlinie fangen, lässt das Leder allerdings fallen. Dieses rutscht durch die Hosenträger von Koulierakis. Nach einer wilden Flipper-Einlage kann Union zur ungefährlichen Ecke klären. Das hat wenig souverän ausgesehen.

Yorbe Vertessen! Die Eisernen erobern die Pille nach einem schwachen VfL-Standard und schalten schnell um. Vertessen behauptet das Leder gut, hat letztlich gegen drei Gegenspieler aber keine Chance und wird noch deutlich vor dem Sechzehner abgekocht.

In der laufenden Saison ist Wolfsburg daheim noch sieglos (0/2/3). Gleich ist die erste halbe Stunde des insgesamt eher trägen Kicks rum.

Wimmer spielt auf Amoura, der das Auge für Tiago Tomás hat. Dessen Abschluss aus ca. 17 Metern stellt keine große Gefahr für Frederik Rønnow dar. Tatsächlich ist das aber die zweite halbwegs gute Chance des VfL gewesen.

Inzwischen kommt Wolfsburg auf 70 Prozent Ballbesitz. Bezeichnend ist, dass Union sogar einen Schuss mehr abgegeben hat. Es ist kein hochklassiges Bundesligaspiel. Zumindest noch nicht...

Nun zeigen die Gastgeber einen soliden Vorstoß über die rechte Seite. Eine Hereingabe in den Rückraum wird von Berlin zur Ecke geklärt. Diese verpufft wirkungslos. Immerhin ist jetzt mal Bewegung drin gewesen.

Hoch und lang. Genau nach diesem Motto treten die Hauptstädter in Wolfsburg auf und zwingen den VfL mit dieser Spielweise quasi dazu, das Spiel irgendwie zu gestalten.

Ideenlos präsentiert sich indes auch die Elf von Bo Svensson. In den letzten Minuten haben die Gäste mal etwas Ballbesitz gehabt, allerdings keinen ernstzunehmenden Raumgewinn verzeichnet.

Phasenweise reiben sich die Wolfsburger ganz schön an der Berliner Defensive auf. Was fehlt, sind zündende Ideen oder mal ein schöner Pass in die Tiefe.

Rund 67% Ballbesitz gehen auf das Konto der Hausherren. Wolfsburg übt wesentlich mehr Druck aus, zeigt in den wichtigen Situationen jedoch nicht die notwendige Präzision. Berlin fällt nicht allzu viel ein, hat aber bereits eine wirklich gute Szene gehabt. Den extrem frühen Wechsel des Innenverteidigers haben die Eisernen gut weggesteckt.

Problemlos pflückt Frederik Rønnow eine Kopfball-Bogenlampe von Mohamed Amoura weg. Auch hier wäre mehr drin gewesen.

Das ist ganz bitter für die Hauptstädter. Nach einer Ecke hat der VfL Fahrt aufnehmen wollen, Diogo Leite ist beherzt reingegrätscht und verletzt auf dem Boden liegengeblieben. Gute Besserung!

...und der ruhende Ball wird gefährlich: Jordan Siebatcheu bugsiert das Leder mit Kopf und Schulter knapp am rechten Giebel vorbei! Der Schlenzer von Robert Skov ist sehr präzise gewesen. Glück für die Wölfe!

Freistoß für die Gäste im linken Mittelfeld...

Wirklich viel passiert bis dato noch nicht. Wolfsburg hat mehr Ballbesitz, hat aber auch aus zwei Eckstößen keine Gefahr kreieren können.

Im Vergleich zum 3:1 in Heidenheim gibt es nur eine Änderung in der Wolfsburger Startelf: für Yannick Gerhardt rückt Tiago Tomás in die erste Elf, womit es etwas offensiver wird.

Denis Vavro schlägt einen langen Ball Richtung Mohamed Amoura. Allerdings gewinnt Berlins Christopher Trimmel das Kopfballduell an der linken Seitenlinie.

Und damit rein in die Partie! Wolfsburg stößt an.

Geleitet wird das Duell von Schiedsrichter Tobias Stieler. An den Seitenlinien assistieren ihm Christian Gittelmann und Mark Borsch. Als vierter Offizieller fungiert Dr. Florian Exner. Im Kölner Videokeller sitzen Christian Dingert und Markus Wollenweber.

"Es wartet eine anspruchsvolle Aufgabe auf uns. Der VfL Wolfsburg hatte ein schweres Auftaktprogramm und verfügt über sehr viel Qualität, das ist jedem bewusst. Es kommt darauf an, das Gesamtpaket auf den Platz zu bringen", mahnte indes Bo Svensson zur Vorsicht. Er hat, anders als der Gastgeber, bis auf die verletzten Spieler Andrej Ilić und Yannic Stein Zugriff auf den gesamten Kader. Bei der Heimmannschaft fallen Bartosz Białek, Jakub Kamiński, Lovro Majer, Kevin Paredes, Rogério und auch Aster Vranckx aus.

"Union ist sehr kompakt. Sie verteidigen aggressiv und lassen wenige Chancen zu. Gefährlich sind sie vor allem im Umschaltspiel und auch bei Standards sind sie sehr dominant. Wir müssen robust auftreten und versuchen unsere wenigen Möglichkeiten effektiv zu nutzen. Das wird ein intensives Spiel", erklärte Wolfsburgs Trainer Hasenhüttl, der zum ersten Mal in der Bundesliga auf Union trifft. In der 2. Bundesliga blieb er als Trainer gegen die Eisernen ungeschlagen (vier Unentschieden, ein Sieg).

Wesentlich besser gestaltet sich hingegen die Tabellensituation bei den Gästen aus der Hauptstadt. Mit 16 Punkten auf dem Konto reist Union Berlin als Tabellensechster nach Niedersachsen. Allerdings hatten die Eisernen vor der Länderspielpause einen Negativlauf. Sie holten nur zwei Pünktchen aus den letzten vier Partien und schossen dabei nur ein einziges Tor. Damit ist Union tatsächlich der erste Verein seit Ingolstadt 2015/2016 mit einer einstelligen Anzahl an Toren sowie Gegentoren nach zehn Spieltagen. Mal sehen, ob die Mannen von Trainer Bo Svensson ausgerechnet in der Fremde wieder ihren Rhythmus finden können.

Nach zweiwöchiger Länderspielpause geht es im deutschen Fußballoberhaus weiter. Am letzten Spieltag siegte Wolfsburg mit 3:1 in Heidenheim und blieb damit erstmals unter Cheftrainer Ralph Hasenhüttl vier Pflichtspiele in Folge ohne Niederlage (zwei Siege, zwei Remis). Die heutigen Hausherren stehen mit aktuell zwölf Zählern auf dem zwölften Rang der Tabelle. Daheim ist der VfL gegen die Eisernen aus Berlin ungeschlagen, sammelte starke 13 von 15 möglichen Punkten.